März 4

Ein Hunde und ein Katzenwochenende

Ein Hundewochenende

7.oo Meine Blase drückt, aber niemand ist zu sehen
8.00 Ich halte das nicht mehr aus!
8.15. Ich belle jetzt!
8.30 Ich werde in den Garten gelassen
8.45 Ich will wieder rein, aber die Tür ist zu
9.00 Ich belle
9.30 Ich werde erhört, die Tür geht auf
9:31 Ich begrüße die Katze, sie ist schlecht gelaunt
10.00 Mein Magen knurrt und belle
11.00 Ich sehe Frauchen
11.45 Sie gibt mir etwas zu fressen
12.00 Ich werde aus der Küche geworfen
13.00 Die Familie isst und ich muss zusehen
14.00 Ich brauche Auslauf
14.15 Ich belle
14.30 Frauchen und Herrchen holen die Leine
14.45 Ich freue mich, da es gleich los geht
15.00 Sie bekommen Besuch
17.00 Ich brauche immer noch Auslauf
18.00 Meine Blase drückt
18.45 Ich belle
19.00 Endlich geht jemand mit mir
19.15 Wir sind schon wieder zuhause
20.00 Ich habe Hunger und ich belle
20.15 Frauchen meint, ich sei zu dick
20.30 Mein Magen knurrt
21.00 Es ist keiner in der Küche aber auf dem Tisch liegt noch eine Wurst
21.15 Ich bin satt und müde

Katzenwochenende

18:45 Der Hund bellt und will nach draußen, ich leg mich auf die Lauer
19:00 Die Tür geht auf und ich entwische ins Freie
19:01 Freu – die Nacht gehört mir!
8:30 Die Tür geht auf, der Hund kommt mir entgegen, ich schlüpfe rein
8:31 Erschöpft von der Nacht lege ich mich in meinem Katzenkorb
8:32 Der blöde Hund bellt
9:30 Frauchen holt den Kläffer rein
9:31 Der Hund beschnüffelt mich, ich fauche
9:32 Ich will schlafen und ignoriere ihn
9:45 Frauchen streichelt mich und weckt mich dabei
9:46 Das Streicheln reicht, ich will meine Ruhe
9:47 Sie hört nicht auf – ich fahre meine Krallen aus
Die Kratzspur auf ihrer Hand leuchtet schön rot
9:49 Endlich kann ich weiterschlafen
10:00 Der Hund bellt, ich werde wieder wach
10:05 Die Schlafzimmertür von Frauchen geht auf
10:06 Ich schleiche mich hinein
10:07 Das Bett ist schön warm und ich kuschele mich unter die Decke
10:08 Ich kann endlich ungestört schlafen
13:00 Ein Aufschrei – ich wurde entdeckt
13:01 Ich verziehe mich wieder in meinem Korb
13:02 In der Küche riecht es lecker
13:05 Ich mauze
13:06 Ich fresse in der Küche während die Töle zusieht
13:10 Ich bin satt und will schlafen
14:15 Der Hund bellt schon wieder, ich ignoriere ihn
15:00 Ein Fremder will mich streicheln, ich fauche, man lässt mich in Ruhe
18:45 Der Hund bellt und will raus! Meine tägliche Chance!
Gut dass der zu dumm für ein Hundeklo ist!
Ich leg mich auf die Lauer.
19:15 Juhu!! Die Tür geht auf und die Nacht hat mich wieder.
Mäuse – ich komme!

September 27

Die Kunst des Autofahrens

Das Auto ist eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel unserer heutigen Zeit.
Demzufolge ist es üblich, seinen Führerschein spätestens mit 18 in der Tasche zu haben.
Der Führerschein berechtigt den Besitzer, am Straßenverkehr teilzunehmen.
Der Besitz eines Führerscheins sagt aber leider nichts darüber aus, ob der Besitzer auch fähig ist, am Straßenverkehr teilzunehmen. Auch wenn er die Prüfung bestanden hat, bedeutet das im Grunde nicht viel. Der Besitzer weiß nun theoretisch wie es geht.
Dass es viele Möchtegern- Autofahrer gibt, hat schon so mancher feststellen müssen.
Man kann die Autofahrer eigentlich in unterschiedliche Kategorien einteilen.
Hauptkategorie: männlich und weiblich
Diese beiden muss man wiederum unterteilen in männlich jung und alt, sowie weiblich jung und alt.
Widmen wir uns zuerst der männlichen Kategorie: Die jungen Erwachsenen. Jene, die gerade im Besitz eines Führerscheines sind, sind eine äußerst gefährdete Spezies. Sie strotzen voller Selbstüberschätzung und meinen, das Autofahren erfunden zu haben. Ein Michael Schumacher ist im Vergleich zu ihnen ein blutiger Anfänger! -glauben sie. Lässig werden sämtliche Gefahren überspielt und das Auto tempomäßig stets an seine Grenzen gebracht. Auf diese Weise schafft es diese Spezies auch auf gerader Straße, sich um den nächsten Baum zu wickeln, da man bei dem hohen Tempo z.B. etwas den Seitenrand der Straße berührt hat, was das Auto dann dazu veranlasst hat, auszubrechen und sich am nächsten Baum festzuhalten. Das gleiche gilt für Kurven. Jedes Abbremsen ist ein Frevel. Der nächste Graben lässt grüßen.
Natürlich ist bei diesen – ich gebe zu es sind vielleicht nur 10% – Heißsporns der Alkoholkonsum auch kein Thema. Man fährt mit und ohne gleich gut – meinen sie!
Diese Selbstüberschätzung hat natürlich zu Folge, dass jene Raser häufig Kontakt mit Straßenbäumen, Gräben oder im schlimmsten Fall mit anderen Autos aufnehmen.

Diejenigen, die ganz ohne Einsicht bleiben, – leider gibt es immer welche davon – werden aus Rücksicht auf vernünftig fahrende Autofahrer vom Herrn über Leben und Tod für immer aus dem Verkehr gezogen.
Überlebende haben aber gute Aussichten, alt zu werden und fahren erfahrungsgemäß anschließend ganz passabel….. bis sie alt werden dann..
ja dann wird ganz langsam und unsicher gefahren.
Aber dazu komme ich später.
Die weiblichen Fahranfänger offenbaren einen ganz anderen Fahrstil. Sie wissen, dass sie noch nicht gut Autofahren können! Dieses bekommt jeder anderer Autofahrer sofort zu spüren. Sie fahren unsicher, langsam, bremsen in jeder noch so leichten Kurve ab und bringen die anderen Autofahrer zu Verzweifelung.
Das Gaspedal ist bei jenem Fahranfänger ein gefürchtetes Teil. Es entsprechend zu nutzen
versetzt die Fahrerin in Angstzustände, sodass es nur schüchtern mit dem Fuß angetippt wird. Die Folge davon ist, dass man, fährt man hinterher, oft das Bedürfnis hat, aus seinem Auto auszusteigen und das vordere Auto anzuschieben!
Diese Kriecher am frühen Morgen, wenn alle es eilig haben und zur Arbeit wollen, leben äußerst gefährlich. Sie werden verflucht, wenn Blicke töten könnten, wären sie schon ausgerottet und werden natürlich bei der nächst möglichen Überholchance überholt – oft begleitet mit dem Wunsch, sofort den Führerschein einzuziehen.
Allerdings gehören sie auf keinen Fall zu denjenigen, die schwere Unfälle verursachen. Obwohl man auch hier nicht ganz ausschließen kann, dass durch diese Fahrweise nicht doch ein anderer genervter Autofahrer riskant überholt und dadurch einen Unfall verursacht.
Im großen Ganzen beschränkt es sich bei ihnen jedoch eher auf kleine Bagatellschäden, wie Spiegel abfahren, oder beim Rückwärtsfahren andere Autos rammen.
Das räumliche Vorstellungsvermögen ist extrem schlecht ausgeprägt. Da wird schon mal in Panik geraten, wenn es heißt: Fahr mal vorwärts in die Parklücke! In der Fahrschule hat man schließlich nur gelernt, rückwärts einzuparken – aber vorwärts?!?
Abgesehen davon, das Rückwärtsfahren und an steilen Straßen anfahren auch nicht wirklich zu den Stärken der Fahranfänger gehört.
Mit den Jahren gelangen aber die meisten weiblichen Fahranfänger zu einer ganz passablen Fahrweise.
Nun kommen wir zu den älteren Autofahrern. Mit älter meine ich jene ab 70 Jahren und aufwärts.
Wie man weiß, lässt die Reaktion im Alter nach. Das ist auch unabhängig vom Geschlecht.
In diesem Fall kann man weibliche und männliche Senioren zusammenfassen.
Die Einsicht, dass im Alter das Führen eines Fahrzeuges sich wieder zurückentwickelt wie zu Fahranfängerzeiten, wird selbstverständlich nicht so von den Senioren gesehen.
Die Aussage: Ich fahre schon 50 Jahre unfallfrei ist sicherlich nicht verkehrt, aber trotzdem lässt die Sicherheit am Steuer nach, was dazu führt, dass das Gaspedal geschont, ja fast panikhaft gemieden wird! Man könnte fast meinen, sie müssten für jedes Betätigen des Gaspedals 10 Euro zahlen.
Wenn jene mit konstanten 50 km/h in der Stadt (wo häufig 30 km vorgeschrieben ist) sowie außerhalb fahren (wo mindesten 70 km erlaubt ist), das ganze dann auch noch schön am Mittelstreifen entlang, kommt zu Recht bei den anderen Verkehrsteilnehmern Frust auf.
Das Ausparken geschieht oft nur nach Gefühl und Gehör( falls noch ausreichend Hörvermögen vorhanden) Geht es vorne nicht weiter, muss wohl ein Hindernis sein, dasselbe gilt für das Rückwärtsfahren. Leider ist es das Auto eines anderen, das so rüpelhaft angefahren wird. Aber ganz genau bekommen jene Bruchpiloten das gar nicht mehr mit! Diese Weise des Ausparkens ist oft im Ausland, vorzugsweise in den südlichen Regionen zu beobachten.
Allerdings muss ich hier darauf hinweisen, dass diese Art und Weise des Ausparken oder auch des Einparkens nicht nur von den ältern Herrschaften praktiziert wird!
Verblüfft konnte ich einst beobachten, wie ein Autofahrer (es war auf Mallorca) sein Auto einparkte, und dabei gleich dreimal den Baum, der hinter dem Auto stand, rammte. Ich dachte sofort, na, bestimmt ist das eine Frau! Doch weit gefehlt: es war ein junger Mann von ca. Mitte 20!! Als er ausstieg und sah, dass ich mit dem Kopf schüttelte über soviel Dummheit, zuckte er gleichgültig mit den Schultern und warf nur einen flüchtigen Blick auf seine malträtiere Stossstange
Die Unfähigkeit mancher Autofahrer zum Führen eines Fahrzeuges erkennt man sofort, wenn schon 20 Meter vor der nächsten Kurve die Geschwindigkeit um die Hälfte mit Hilfe der Bremse verringert wird. ( Motorbremse ist natürlich völlig unbekannt- in diesem Fall aber auch unnötig) Anschließend wird dann mit ca 20 bis 30 km/h bremsend in die Kurve hineingefahren. Das bei einer derartigen Fahrweise selbst der friedlichste Autofahrer zur wilden Bestie wird, ist durchaus nachvollziehbar.
Bis jene dann wieder ihre übliche Geschwindigkeit erreicht haben, ist schon die nächste Kurve in Sicht, und das Spiel geht von vorne los.
Das Leben könnte ja so schön sein ……………..!!

Sicherlich gibt es Senioren, die für sich festgestellt haben, dass es besser sei, nicht mehr Auto zu fahren. Leider sind jene nicht in der Mehrheit. Die meisten haben Angst, oft auch zu Recht, ein Stück Unabhängigkeit zu verlieren. Doch täuscht das nicht darüber hinweg, dass die Fähigkeiten zum Führen eines Fahrzeugs nicht mehr vorhanden sind!

Oktober 21

Das schwere Los der Post, Brief oder Zeitschriftenverteiler

Der Leser wundert sich jetzt vielleicht über diese Überschrift, aber ich werde hier kurz schildern, warum diejenigen, die Zeitschriften, Post oder ähnliches zu verteilen haben, es mitunter nicht besonders leicht haben.
Ausgerüstet mit dem zu verteilenden Material begibt sich der Verteiler an die Arbeit. Jedes Haus wird angesteuert, um die Postkästen zu füllen. Während Gott lob die neueren Postkästen größtenteils gut sichtbar und leicht zu befüllen sind, neigen ihre älteren Vorgänger dazu, dem Verteiler unfreiwillige, sportliche Verrenkungen machen zu lassen. Dies wird bisweilen von den Hausbesitzern noch gesteigert, indem zum Beispiel der Briefkastenschlitz sich 1. ganz unten in der Tür befindet. (Okay, da kann der Besitzer nichts für. Das ist Sache des genialen Türdesigners. Ihn hätte man vielleicht ein halbjähriges Praktikum als Postbote auferlegen sollen, dann wären solche Briefschlitze nie erfunden worden!) 2. stellt der Hausbesitzer einen riesigen Blumentopf direkt davor, sodass es für einen Postboten kaum möglich ist, seine Post ordentlich in den Schlitz zu stecken. Allerdings ist er verpflichtet, die Post so in den Briefkasten zu verstauen, dass sie nicht mehr zu sehen ist. Die erste akrobatische Übung am frühen Morgen ist gesichert – denn der Zeitungsbote war schon da und der Schlitz ist schon ausgefüllt.
Es gibt auch Postkästen, deren Existenz nur Eingeweihte bekannt sind. Da hat sich der Architekt dermaßen ausgetobt, dass für harmlose Verteiler das Rätselraten über den Aufenthaltsort beginnt. Allerdings kann da nur der Besitzer, als Insider, Aufklärungsarbeit leisten.
Beginnt man nun zum Beispiel als Zeitschriftenverteiler seine Arbeit, ist es interessant zu beobachten, wie manche Leute begierig darauf warten, ihren Postkasten zu entleeren, um die neu erworbene Sache zu lesen. Kaum hat man die Zeitschrift eingesteckt, hört man es hinter sich schon klappern. Ebenso erfährt man rasch, wer Haustiere hält. Wütende Hunde, die hinter verschlossenen Türen den Briefschlitz samt Inhalt ankläffen. Eventuell auch schon herauszerren (Ich vermute, allerdings ohne Erlaubnis des Herrchens) Einige öffnen gleich schon die Tür und nehmen die Zeitschrift(oder Post) direkt in Empfang – für jeden Verteiler die optimale Bedingung!
Witzig ist auch, wenn jemand unbedingt die Zeitschrift sofort haben will, aber nicht möchte, dass der Verteiler es mitbekommt. Das geht dann so: Zeitschrift im Postkasten, Verteiler dreht sich um und geht weg, hört aber folgende Geräusche hinter sich: leises Klappern des Briefkastendeckels. Er dreht sich um und glaubt, die Zeitschrift ist herausgefallen. Aber nein, sie steckt noch. Naja, vielleicht war es der Wind. Man dreht sich um geht einen Schritt und hört wieder ein leises Klappern und Rascheln. Eine Maus? Wieder geht der Blick zum Briefkasten, der wie erstarrt ruhig und unschuldig die Zeitschrift festhält. Lächelnd erkennt nun der Verteiler den Schatten im inneren des Hauses und entfernt sich. Hinter sich hört er bald das bekannte Klack und die Zeitschrift hat endlich den Empfänger erreicht.
Nun erreicht der Verteiler ein Haus, vor dem ein Hund, getarnt als Bettvorleger, liegt. Freundlich aber bestimmt wird jener Hund angesprochen. „ Na, musst du aufpassen?“ Der Hund schaut den Verteiler mit großen Augen an und räumt sofort die Treppe, als wolle er sagen: „Hey, ich mach dir Platz, aber tu mir nichts.“ Man wirft die Zeitschrift ein und hört aus dem inneren des Hauses eilende Schritte und den Ruf: „der Hund tut nichts“. Inzwischen wagte der Hund mit bettelnden Augen einige Schritte auf den Verteiler zu, um Streicheleinheiten zu bekommen. Natürlich erhielt er sie auch. Inzwischen kam die Hundebesitzerin aus dem Haus, im Glauben, der Verteiler hätte Angst vor dem Hund. Sie wurde aber beruhigt. Der Verteiler dachte nur bei sich:“ na, wer hier wohl vor wem Angst hat.“
Beim nächsten Haus werkelt der Besitzer im Garten und ist außerdem recht redselig. „ Ach, ist es schon wieder so weit, dass es die Zeitschrift gibt? „ Stirnrunzelnd wird man anschließend angeschaut und gefragt: „Sie sind aber nicht von hier, oder?“ „ Doch“ antwortet man und weist darauf hin, dass man eigentlich schon sein ganzes Leben hier im Dorf wohnt.“ Seine Antwort: „ Das ist aber komisch, ich habe Sie ja noch nie gesehen“ Man denkt nur, „ naja, bei 16 Tausend Einwohner kann das schon mal passieren.“ Lächelt aber nur und verabschiedet sich dann freundlich und setzt seine Arbeit fort. (Anmerkung: Das war ein Mann, keine Frau! Also, nicht nur Frauen sind neugierig!)
Abschließend noch ein paar Bemerkungen zu den Häusern. Auch hier gibt es wie bei den Postkästen große Unterschiede. Von gepflegten Mietshäusern bis zu – naja, Mietshäusern. Von äußerst gepflegten Eigenheimen mit hübschen, teilweise beeindruckenden Vorgärten zu Eigenheimen mit Vorgärten. Und hier und da ein Haus, bei dem man erst den Nachbarn fragen muss, ob es bewohnt oder bald abgerissen wird

September 25

Politiker, oder die Gefahr aus der Parallelwelt

Politiker oder die Gefahr aus der Parallelewelt

Zu jener Zeit, als die Menschheit sich entwickelte, bildete sich eine ganz besondere Spezi. Sie trug verschiedene Namen. Müßig sie hier aufzuzählen. Allerdings haben sie sich bis in die heutige Zeit von ihrem Charakter, von ihrer Machtbesessenheit und den Drang ihre Ziele zu erreichen, egal wie, noch nicht wesentlich verändert.
Die Mehrheit dieser Spezi ist besessen davon, sich für die Ewigkeit in die Köpfe der Menschen festzusetzen. So makaber es bei manchen dieser Art auch ist, sie haben es geschafft. Je grausamer sie agierten, desto sicherer ist ihnen ein Platz in die Geschichtsbücher.
Bis heute hat sich eigentlich an den Gebaren jener Leute nicht viel geändert. Sie sind mehrheitlich nicht mehr so offensichtlich grausam, jedoch ihre Ziele verfolgen sie nach wie vor ohne Rücksicht auf Verluste.
Sehen wir uns jene Spezies, auch Politiker genannt, genauer an, so stellen wir fest, dass sich lediglich die Art und Weise verändert hat, wie sie am besten ihr Ziel erreichen.
Blicken wir mal auf unser deutschen sogenannten Volksvertreter.
Wie schafft man es, sich so in Szene zu setzen, dass man in aller Munde ist und dabei noch etwas erreicht?
Wie kann man so dreist lügen, ohne rot zu werden, und zudem dabei noch so überzeugend klingen. Wie bringt man es fertig, stundenlang sinnfreie Reden zu halten, aber so zu tun, als hätte man damit gerade die Welt gerettet. Wie bereichert man sich, versorgt sich und seine Nachkommen nachhaltig ohne dabei aufzufallen? Wie lebt man sich auf Kosten anderer aus?
Hier stellt sich unweigerlich die Frage: sind das denn echte Menschen? Ich würde sagen: jein.
Geboren auf der Erde, verließen jene Zeitgenossen eines Tages unsere Welt und tauchten in eine Parallelwelt ein, nennen wir sie mal Almazmi, indem andere Werte vermittelt werden.
Man stelle sich diese Welt vor wie ein großes Trainings- und Ausbildungslager. Unterschiedliche Regionen stehen für unterschiedliche Ausbildungsziele. Entschwindet nun ein zukünftiger Politiker in diese Welt, muss er sämtliche Regionen durchwandern, um sein Wissen zu bereichern. Man stelle sich das vielleicht so vor, wie früher, als die Handwerker auf die Walz gingen um Erfahrungen zu sammeln. Sie werden fit gemacht, um anschließend dem Bürger das Blaue vom Himmel zu lügen, Versprechungen zu machen, die nicht eingehalten werden. Es wird geübt, tief in die Taschen der Bürger zu greifen, um ihnen dann überzeugend darzulegen, dass das absolut notwendig war. Das erhaltene Geld wird dann für Dinge ausgegeben, die dem Politiker ( nicht dem Bürger!) am Herzen liegen. Mit dem Geld der Bürger lassen sich wunderbar alle Wünsche erfüllen. Ein geschickter Politiker schafft es sogar, dem Bürger davon zu überzeugen, das e r das auch genau so wollte. Natürlich gehört dazu viel Übung. Darum müssen die neuzeitlichen Blutsauger lange Jahre auf Almazmi verbringen. Allerdings hüpfen sie ständig zwischen Erde und Almazmi hin und her, um das Erlernte zu praktizieren. Für die Bürger erscheinen diese Praktikas dann als Wiederwahl der entsprechenden Person. Das wichtigste, was diese Raubritter der Gegenwart beherrschen müssen, ist, ihre Fehler anderen anzukreiden und, sollte das nicht klappen, einen Vergessenheitszauber über die Bürger zu legen. Allerdings ist das nicht oft nötig, da die Bürger mit so vielen Ideen konfrontiert werden, dass sie, völlig überfordert, abschalten und von selbst nicht mehr alles registrieren, was die Politiker aushecken. Natürlich ist das genauso gewollt. Ein wichtiges Motto jener Politiker ist: fange viele Themen an, lasse das Ende offen und versuche soviel Verwirrung wie möglich zu stiften. Dann ist die Gelegenheit, an das Geld der Bürger zu kommen am größten. Stöhnt der Bürger über die hohe Abgabenlast, werden, um keinen Aufstand zu riskieren, Versprechungen gemacht, ( man denke an die Pendlerpauschale) die natürlich nicht eingehalten werden. Das erste, was die Politiker auf Almazmi lernen ist nämlich, Versprechungen zu  machen. Die Erfahrung hat gelehrt, dass sie schnell vergessen werden. Das liegt allerdings daran, dass die Politiker in ihrer Schaffensphase so viele Versprechen machen, dass der Normalsterbliche sie sich beim besten Willen nicht alle merken kann.
Sie nicken verständnisvoll, wenn der Bürger über hohe Benzinkosten stöhnt. Abhilfe zu schaffen hieße aber gleichzeitig, auf Einnahmen zu verzichten. Auch wenn der Bürger weiß, dass der Großteil des Benzinpreises Steuern sind, wird ihm klar gemacht, dass der hohe Preis eine Folge der erheblichen Nachfrage auf dem Weltmarkt ist. Es wird Anteilnahme geheuchelt, freut sich aber über die sprudelnden Einnahmen. Entsteigt entspannt aus einem Spritfresser und bedauert dann in einem Interview, dass der Bürger das Autofahren kaum noch finanzieren kann.
Die Sorgen und Nöten der Bürger sind ja nun wirklich nicht die Probleme der Politiker. Sie müssen sich um wichtigere Dinge kümmern. Da wäre zum Beispiel der Ausbau ihrer Macht. Das ist ein wichtiges Kriterium, um bestehen zu können. Bei geschickter Anwendung kann man sehr lange durchhalten. Dies funktioniert sogar in einer Demokratie. Ein Politiker hat es immerhin auf 16 Jahre gebracht. Kinder, die in dieser Zeit groß geworden sind, kannten nur einen Kanzler. Das war schon fast gleichzusetzen mit einem König, denn den wird man auch nicht wieder los. Für dessen Luxus zahlen die Bürger bis an ihr Lebensende. Diesen Bürgern wurde allerdings eine Gehirnwäsche unterzogen, sodass sie der Ansicht sind, gerne dafür zu bezahlen.
Obwohl, im Grunde genommen zahlen alle Bürger für jeden Politiker, egal ob er gut oder schlecht, ob er gerade an der Regierung oder in der Opposition ist. Zwar hat Deutschland keinen König mitsamt seinen Hofstaat. Aber man sollte nicht den Bundespräsidenten vergessen. In Wahrheit erfüllt er denselben Zweck wie ein König. Er hat nichts zu sagen, muss nur gut lächeln können, ab und zu eine Rede ( die er hat schreiben lassen) halten. Dafür darf der Bürger sein schwer verdientes Geld abgeben damit jener Mann ein standesgemäßes Leben führen kann.
Es wurmt den Politiker jedoch, dass es immer noch Leute gibt, die zuviel Geld haben. Sie zerbrechen sich den Kopf, wie sie daran kommen können. An Ideen fehlt es natürlich nicht. Das Wort Reichensteuer klingt dabei wie Musik in den Ohren jener raffgierigen Leute. Um auch wirklich soviel wie möglich abzukassieren, muss hierbei die Einkommensgrenze so niedrig gesetzt werden, dass soviel Bürger wie möglich darunter fallen.
Diejenigen, die dann unter dieser Grenze liegen, wird auf einer anderen Art und Weise das Geld aus der Tasche gezogen.
Man erhöht zum Beispiel die Abgabe für die Krankenkasse bei gleichzeitiger Leistungsminderung. Bei dieser Maßnahme wird dem Politiker ganz warm ums Herz. Schließlich betrifft es ihn überhaupt nicht. Er ist bestens privatversichert, finanziert durch die Bürger. Er kann immer auf die beste und neueste Behandlung bauen. Das ist ganz nach seinem Geschmack.
Man setzt den Sparerfreibetrag herunter, erfindet eine einheitliche Abgabe von 25% plus Soli und Kirchensteuer. Als nächstes wird der Freibetrag dann ganz abgeschafft, vielleicht als Ausgleich dafür die Abgabe noch etwas erhöht – alles zum Wohle des gebeutelten Steuerzahlers. So hat man dann irgendwann endlich ungehinderten Zugriff auf das mühsam Ersparte des Bürgers. Man macht ihm klar, dass nur so der Schuldenberg getilgt werden kann. ( Den der Politiker durch seine ungezügelte Geldverschwendung selbst geschafft hat) Dass jeder Bürger eine soziale Verantwortung trägt, und eben seinen Beitrag leisten muss. Mit diesem Geld kann der Politiker wieder seine Träume realisieren. Auch wenn es ab und zu sinnfrei ist, was er mit dem Geld macht. Als Beispiel sei hier einige sinnlos in die Landschaft gesetzten Brücken genannt. Oder eine Teststrecke für einen Transrapid, der aber niemals in Deutschland fahren wird. Aber ab und zu will ja ein Politiker auch mal mit der Eisenbahn spielen. Und noch schöner ist es, wenn man sich sogar hineinsetzen kann und einfach nur so auf Kosten der Steuerzahler seine Runden drehen kann. So findet Weihnachten für jene Phantasten fast jeden Tag statt.

Geld ist aber nicht das einzige, was für unsere Politiker wichtig ist. Auch das Ansehen in der Welt ist von großer Bedeutung. Man ist ehrgeizig, gibt es irgendwelche Vorgaben aus Brüssel, so werden sie zu 200 % umgesetzt. Typisch deutsch.
Das große Thema, das die Welt beherrscht ist zur Zeit der Klimawandel. Gut, es ist vielleicht ein wenig übertrieben, zu sagen, die Welt. Es sind mehr die Industrienationen, die sich Gedanken machen. Die ärmeren Länder der Welt haben andere Sorgen. Dazu gehört auch die USA, die sich einen Dreck um die Umwelt schert. Gut, verständlich bei einem Präsidenten, der völlig hirnfrei auf die Welt gekommen ist. Diejenigen, die ihn gewählt haben, erlitten wahrscheinlich dasselbe Schicksal bei der Geburt.
Kommen wir aber wieder nach Deutschland. Thema Klimawandel. Hier können sich unsere sogenannten Volksvertreter richtig austoben. ( Selbstverständlich auf Kosten der Bürger, damit auch von vorne herein klar ist, wer die Ideen bezahlen muss)
Irgendwo in Deutschland kamen die Kommunalpolitiker auf die Idee, jeder, der ein Eigenheim bauen will, muss dies absolut umweltverträglich machen. Super! Leider sind Sonnenkollektoren und Fotovoltaik und sämtliche anderen umweltschonenden Produkte extrem teuer, da sie bis heute noch keine Massenwaren sind. Wen interessiert es? Jene Politiker bestimmt nicht, sie profilieren sich nur und brüsten sich ob ihrer super ökologischen Ideen, die selbstverständlich sofort Vorschrift geworden sind.
Ja, mit dem Gesetz und Vorschriften haben die Politiker ein Instrument entdeckt, das ihnen Tür und Tor öffnet. Will man etwas erreichen oder verhindern, schafft man ein entsprechendes Gesetz. ( Aktuelles Beispiel Italien und Berlusconi, der sich erst einmal Immunität verschaffte, damit er nicht strafrechtlich verfolgt werden kann- absolut genial!)
Die nächste Vorschrift, die dem Bürger das Geld aus der Tasche zieht, ist der Wunsch nach sauberer Luft in den Städten. Also muss eine Plakette her, die nur neueren Autos erlaubt, in die Städte zu fahren.
Die Erfindung des Plakettenzwang für die Autos hat natürlich einen weitaus tieferen Sinn. Die Plaketten sind ja noch relativ preiswert. Allerdings will man nicht damit Geld verdienen, sondern man erweist der Autoindustrie einen Bärendienst, denn kein einziges altes Auto bekommt diese Plakette. Was müssen also Besitzer alter Autos machen? Richtig, ein neues Auto kaufen! Oder auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen. Mit diesen Problemen setzt sich der Politiker natürlich auch nicht auseinander. Er hat immer das neuste und beste Automodell, bezahlt vom Bürger.
Sicherlich ist es sinnvoll, saubere Luft zu bekommen. Nur sind es wirklich die Autos, die die Luft verschmutzen? Sind nicht andere Faktoren wesentlich gewichtiger. Die Industrie, die vielen Flugzeuge, das Militär und die Kühe um nur die wichtigsten Sünder aufzuzählen. Um die Luft sauber zu bekommen, müsste man auf alles verzichten. Wir können ja wieder zurückkehren in die Prähistorische Zeit. Dort gab es mit Sicherheit saubere Luft. Aber keine Technik, keine Computer, kein Wohlstand, einfach nichts, außer saubere Luft und ein Überlebenskampf der Menschen. Super Alternative. Peking macht es derzeit vor. Um saubere Luft für die Olympiade zu bekommen, wird alles stillgelegt. Industrie, Autos, einfach alles. Wohin das führt brauche ich wohl nicht näher zu erläutern.
Ich denke, ich werde das Thema Politiker hiermit abschließen. Einen Pluspunkt bekommen sie von mir. Manchmal haben sie tatsächlich Ideen, die den Bürgern helfen. Sie sind zwar recht selten, kommen aber doch hin und wieder vor. Besonders jene, die noch nicht ganz „oben“ sind, geben sich noch richtige Mühe, die Gunst der Wähler zu bekommen. Allerdings, wenn sie dann „oben“ mitmischen, entschwinden sie leider auf Almazmi. Damit jetzt niemand denkt, das Wort Almazmi entspränge meiner Phantasie sei gesagt, es ist nur die Abkürzung für: Alle Macht zu mir 

Juni 18

EM 2008

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So auch die EM. In den Augen der Geschäftswelt funkeln die Dollarzeichen schon lange vorher. Systematisch werden die Leute mit Fanartikel jeglicher Art konfrontiert. Jeder muss schließlich rechtzeitig zu Beginn der EM ausgerüstet sein. Die Fahnen sind hierbei selbstverständlich ein Muss! Jeder der auch nur annähernd etwas von Fußball versteht, klemmt sie sich an die Autoscheibe. Waren die meisten Leute vor 2 Jahren noch mit einer Fahne zufrieden, flattern sie heute an beiden Seiten der Autos.
Auch ich konnte mich dem Gruppenzwang nicht entziehen. Allerdings befestigte ich sie am Fahrradkorb meines Fahrrades, da ich angesichts der Benzinpreise zu 99,9% das Fahrrad benutze. Da mein Auto ein vornehmes Garagendasein führt,und zudem nur bei gutem Wetter das Tageslicht erblicken darf, ist es somit völlig sinnfrei, es in der Garage zu beflaggen. Aber dies nur nebenher.
Neben den Fahnen kann der Fußballfan sich noch mit allerlei unnützen Dingen wie Schals, winkende Hände, Papierlampions, Farbe zum Anmalen und vieles mehr, eindecken.
Erstaunlicherweise hat die Nahrungsindustrie in diesem Bereich noch nicht so wirklich reagiert. Denkt man an Ostern und Weihnachten, wo uns die Hasen und Nikoläuse schon Monate vorher in den Supermärkten entgegengrinsen, fehlt es hier bei der EM völlig an Einfällen.
Dabei könnte man sich gerade in diesem Bereich so richtig ausleben. Eine leckere Fußballwurst oder nett kolorierte Buletten. Bei den Süßigkeiten sind die Möglichkeiten schier unbegrenzt. Man denke an eine 11er Serie von Schokoladenfußballspieler. Da könnte dann so manches Mädchen oder weibliche Teenies ihre Favoriten ungehemmt vernaschen. Schließlich sind die Fußballhelden im wirklichen Leben unerreichbar.
Auch die Medien haben schon längst erkannt, wie wichtig es ist, mit den richtigen Texten sich jeden Tag medienwirksam ins rechte Licht zu rücken, um die Auflage bei solchen Ereignissen zu steigern. Auf der Titelseite prangern nach einem siegreichen Spiel die Fußballhelden, es fehlt auf keinen Fall der Hinweis auf eine ausführliche Reportage im Sportteil. Der Sportmuffel muss schon sämtliche Augen nebst Hühneraugen deaktivieren, um an die Berichte vorbeischauen zu können. Selbst dann wird es ihm nicht gelingen. Beschränkt er sich beim morgendlichen Zeitungslesen nur noch auf die Todesanzeigen, wird er spätestens beim abendlichen Spaziergang brutal in die Fußballwirklichkeit zurückgeholt. Denn beim Public Viewing oder zu Deutsch Rudelgucken, stößt er überall auf große bis übergroße Leinwände, die von fußballbegeisterten Anhängern umlagert werden.
Selbstverständlich ist es eine Pflicht der Gastronomen dafür zu sorgen, dass keiner bei den Spielübertragungen verhungert oder verdurstet. Um dieses zu verhindern, werden keine Mühen gescheut. Buden mit Zapfanlagen werden aufgebaut, fahrbare Pommesbunker sorgen für die nötige Nervennahrung während der Spielübertragung. Dass dabei natürlich für die geschäftstüchtigen Wirtsleute Extragewinne abfallen, sei ihnen gegönnt. Schließlich findet so ein Spektakel nur alle zwei Jahre statt. Außerdem ist jeder dumm, der auf so einen lukrativen Zug nicht mit aufspringt. Wichtig ist hierbei natürlich, von Anfang an dabei zu sein, schließlich weiß ja niemand, wie lange die Kicker durchhalten. Ein Traum wäre natürlich bis ins Finale. Aber Träume zerplatzen häufig, wie Seifenblasen. Darum ist jedes Spiel wichtig, damit das Geld den Besitzer wechseln kann. Natürlich ganz legal.
Die Nachrichten im Fernsehen werden von König Fußball regiert. Alles wirklich wichtige mutiert zu kleinen Randbemerkungen, so dass für das Thema Sport viel Sendezeit übrig bleibt. Schließlich ist es von existentieller Bedeutung, dass der Bundestrainer nicht im Viertelfinale auf der Trainerbank sitzen darf. Wenn interessiert es da ernsthaft, dass etliche Bundesstaaten in den USA unter Wasser stehen? Die Gedanken verweilen bei dem
Co-Trainer, der nun eine schwere Aufgabe vor sich hat. Nur nebenher wird registriert, dass die Politiker wieder einen Angriff auf den Geldbeutel der Bürger starten. Viel wichtiger ist es doch, dass die Spieler auch ohne Anweisung ihres Trainers ins Halbfinale kommen. Da wird gezittert und gebetet. Mit hypnotisierenden Augen wird auf die übergroßen Leinwände geschaut, um den Spielern die Bälle vor die Füße zu wünschen. Selbstverständlich ist, dass jeder Zuschauer die Fehler, die die Spieler machen, selbst nicht gemacht hätten. Überhaupt kann und weiß jeder Fußballfan sowieso alles besser. Alle – schätzungsweise- 40 Millionen Fans sind absolute Profis. Das bei dieser Angelegenheit erst gar keine Zweifel aufkommen. Deswegen ist bei solch einem Turnier die Weltpolitik auch total zweitrangig. Hier kann man mitreden, da kennt man sich aus. Da weiß man, wovon man spricht!
Fußball ist einfach Kult.

Januar 15

Die fünfte Jahreszeit

Zur Zeit in vieler Munde: Die fünfte Jahreszeit. Klar, nicht jedem sagt dies etwas, manchem wird es erst klar, wenn man sie beschreibt. Es ist die Zeit, in der merkwürdige Gestalten durch die Straßen ziehen und unerklärlicher Weise lustig sind, und jedem, der nicht bei drei auf dem Baum ist, ein Küsschen verpassen. Glaubt man, der Alkohol sei schuld, so trifft das nur zum Teil zu. Diese Gestalten stehen unter einer besonderen Droge. Man nennt sie das zwanghafte Lustigsein. Damit man aber nicht erkannt wird, pflegen viele sich zu verkleiden. Singend, jodelnd wird dann von Kneipe zu Kneipe gepilgert. Sebstverständlich alles unter dem Motto, wir sind die Fröhlichkeit in Person. Merkwürdige Reden werden auf Veranstaltungen gehalten. Üblicherweise werden darin andere Leute, vorzugsweise Politiker durch den Kakao gezogen. Da immer Politiker zu solchen Sitzungen eingeladen werden und sie auch notgedrungen erscheinen müssen, machen sie wohl oder übel gute Miene zur bösen Rede. Sie lachen dann einfach, wenn alle lachen. Man fragt sich natürlich, warum ist jener angeblicher Volksvertreter überhaupt da? Warum tut er sich das an? Man weiß es nicht, vielleicht liebt er es, dass e r zur Abwechslung gequält wird. Oder er will genau wissen, w a s über ihn geredet wird. So hat jener Raubritter der Moderne danach wieder eine größere Motivation, sich später wieder fiese Sachen ausdenken, wie man dem Bürger in die Tasche greifen kann. Denn das genau wird in diesen Reden angeprangert, doch mit mäßigem Erfolg. Zumindest bei den Politikern. Während der Redner den Bürgern aus der Seele spricht, stachelt er diese Steuernerfinder nur dazu an, noch kreativer zu werden. Das Ganze soll dann auch irgendwie noch lustig sein. Eigentlich versteht man das nicht, doch die Leute lachen und amüsieren sich. Vielleicht ist das auch so eine Art Selbstgeißelung. Aus der Verzweifelung das Beste machen.
Doch das kann nicht allein die Erklärung dafür sein, wenn unkontrollierte Handlungen die Tage bestimmen. Wenn schon früh morgens die Bierflasche als Kaffeeersatz dienen muss. Wenn sich völlig unbekannte Menschen einander zusammentun, sich wie selbstverständlich abküssen und auf einmal die besten Freunde sind. Nun gewinnt man immer mehr den Eindruck, hier hat man es mit einer gefährlichen Seuche zu tun. Die Symtome sind eindeutig: unkontrolliertes Verhalten, der Geist ist völlig ausgeschaltet. Diejenigen, die davon betroffen sind, verhalten sich absolut atypisch und keiner Logik folgend.
Leider gibt es bis heute noch kein wirksames Mittel dagegen. Betroffen von der fünften Jahreszeit sind Gott sei Dank nicht alle Gebiete in Deutschland. Wer in den gefährdeten Gebieten lebt, kann und sollte unbedingt flüchten, ansonsten schwebt man in Gefahr, angesteckt zu werden. Die Ansteckungsgefahr ist hochgradig und sollte nicht unterschätzt werden! Wer keine Möglichkeit hat, zu fliehen, sollte sich bis Aschermittwoch in seine Wohnung einschließen. Vielleicht vorher noch einige Hamsterkäufe tätigen, um das Überleben zu gewährleisten. Dabei sollte man aber unbedingt beachten, dass man auf keinen Fall den Fernseher anschaltet! Sollte man doch das Bedürfnis verspüren, ist es äußerst angebracht, vorher das Programm genau zu studieren. Denn der Virus ist auch durch den Fernseher übertragbar!
Eltern kleinerer Kinder kann man aber beruhigen,denn der Virus ist meistens erst ab dem Kindergartenalter gefährlich.
Auch über die Grenzen hinweg, hat sich der Virus ausgebreitet. So verseucht er regelmäßig in Brasilien die Sambaschulen und sorgt dafür, dass bis zur Exstase getanzt und gesungen wird. Dort sind regelmäßig Opfer zu beklagen.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass dieser Virus Gott sie Dank nur von kurzer Lebensdauer ist. Sie konnten die Zeit, in der er auftritt sehr genau eingrenzen. Auch wurde festgestellt, dass Spätfolgen, wenn überhaupt, erst nach 9 Monaten auftauchen – dann allerdings sehr nachhaltig. Aber man kann sich ja gegen alles schützen. Da die Wissenschafler dem Virus den Namen Karneval gaben, kann man sagen:
Gib dem Karneval keine Chance!