Juni 25

Le premier avril

Le premier avril

Il était un canard
Qui par hasard
Naquit le premier avril
Dans une rédaction d´un journal.

Jamais personne, quelle horreur,
Ne le regarda sans sourire
Et avec beaucoup de plaisir !

Il avait beau changer l`image
Qu´il était un canard sauvage !

Jamais personne, quelle horreur,
Et quel malheur
Ne se s`est pas interessée à la vérité.

Et quand le canard un jour
Regarda le roi des animeaux
Qui le regarda dignement d´un tableau
Il se mit à rêver ému
Qu` il était aussi un lion reconnu.

April 2011-06-25

März 3

Spanisches Gedicht

La convivencia
De la humanidad
Esta una experiencia
De complejidad

La relacion interpersonal
Es en general
Un gran desafio
En el sentimiento lio.

Das Zusammenleben
der Menschheit
Ist eine Erfahrung
Voller Komplexität.

Die zwischenmenschliche Beziehung
Ist im Allgemeinen
Eine große Herausforderung
Für das Gewirr der Gefühle.

September 27

Die Kunst des Autofahrens

Das Auto ist eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel unserer heutigen Zeit.
Demzufolge ist es üblich, seinen Führerschein spätestens mit 18 in der Tasche zu haben.
Der Führerschein berechtigt den Besitzer, am Straßenverkehr teilzunehmen.
Der Besitz eines Führerscheins sagt aber leider nichts darüber aus, ob der Besitzer auch fähig ist, am Straßenverkehr teilzunehmen. Auch wenn er die Prüfung bestanden hat, bedeutet das im Grunde nicht viel. Der Besitzer weiß nun theoretisch wie es geht.
Dass es viele Möchtegern- Autofahrer gibt, hat schon so mancher feststellen müssen.
Man kann die Autofahrer eigentlich in unterschiedliche Kategorien einteilen.
Hauptkategorie: männlich und weiblich
Diese beiden muss man wiederum unterteilen in männlich jung und alt, sowie weiblich jung und alt.
Widmen wir uns zuerst der männlichen Kategorie: Die jungen Erwachsenen. Jene, die gerade im Besitz eines Führerscheines sind, sind eine äußerst gefährdete Spezies. Sie strotzen voller Selbstüberschätzung und meinen, das Autofahren erfunden zu haben. Ein Michael Schumacher ist im Vergleich zu ihnen ein blutiger Anfänger! -glauben sie. Lässig werden sämtliche Gefahren überspielt und das Auto tempomäßig stets an seine Grenzen gebracht. Auf diese Weise schafft es diese Spezies auch auf gerader Straße, sich um den nächsten Baum zu wickeln, da man bei dem hohen Tempo z.B. etwas den Seitenrand der Straße berührt hat, was das Auto dann dazu veranlasst hat, auszubrechen und sich am nächsten Baum festzuhalten. Das gleiche gilt für Kurven. Jedes Abbremsen ist ein Frevel. Der nächste Graben lässt grüßen.
Natürlich ist bei diesen – ich gebe zu es sind vielleicht nur 10% – Heißsporns der Alkoholkonsum auch kein Thema. Man fährt mit und ohne gleich gut – meinen sie!
Diese Selbstüberschätzung hat natürlich zu Folge, dass jene Raser häufig Kontakt mit Straßenbäumen, Gräben oder im schlimmsten Fall mit anderen Autos aufnehmen.

Diejenigen, die ganz ohne Einsicht bleiben, – leider gibt es immer welche davon – werden aus Rücksicht auf vernünftig fahrende Autofahrer vom Herrn über Leben und Tod für immer aus dem Verkehr gezogen.
Überlebende haben aber gute Aussichten, alt zu werden und fahren erfahrungsgemäß anschließend ganz passabel….. bis sie alt werden dann..
ja dann wird ganz langsam und unsicher gefahren.
Aber dazu komme ich später.
Die weiblichen Fahranfänger offenbaren einen ganz anderen Fahrstil. Sie wissen, dass sie noch nicht gut Autofahren können! Dieses bekommt jeder anderer Autofahrer sofort zu spüren. Sie fahren unsicher, langsam, bremsen in jeder noch so leichten Kurve ab und bringen die anderen Autofahrer zu Verzweifelung.
Das Gaspedal ist bei jenem Fahranfänger ein gefürchtetes Teil. Es entsprechend zu nutzen
versetzt die Fahrerin in Angstzustände, sodass es nur schüchtern mit dem Fuß angetippt wird. Die Folge davon ist, dass man, fährt man hinterher, oft das Bedürfnis hat, aus seinem Auto auszusteigen und das vordere Auto anzuschieben!
Diese Kriecher am frühen Morgen, wenn alle es eilig haben und zur Arbeit wollen, leben äußerst gefährlich. Sie werden verflucht, wenn Blicke töten könnten, wären sie schon ausgerottet und werden natürlich bei der nächst möglichen Überholchance überholt – oft begleitet mit dem Wunsch, sofort den Führerschein einzuziehen.
Allerdings gehören sie auf keinen Fall zu denjenigen, die schwere Unfälle verursachen. Obwohl man auch hier nicht ganz ausschließen kann, dass durch diese Fahrweise nicht doch ein anderer genervter Autofahrer riskant überholt und dadurch einen Unfall verursacht.
Im großen Ganzen beschränkt es sich bei ihnen jedoch eher auf kleine Bagatellschäden, wie Spiegel abfahren, oder beim Rückwärtsfahren andere Autos rammen.
Das räumliche Vorstellungsvermögen ist extrem schlecht ausgeprägt. Da wird schon mal in Panik geraten, wenn es heißt: Fahr mal vorwärts in die Parklücke! In der Fahrschule hat man schließlich nur gelernt, rückwärts einzuparken – aber vorwärts?!?
Abgesehen davon, das Rückwärtsfahren und an steilen Straßen anfahren auch nicht wirklich zu den Stärken der Fahranfänger gehört.
Mit den Jahren gelangen aber die meisten weiblichen Fahranfänger zu einer ganz passablen Fahrweise.
Nun kommen wir zu den älteren Autofahrern. Mit älter meine ich jene ab 70 Jahren und aufwärts.
Wie man weiß, lässt die Reaktion im Alter nach. Das ist auch unabhängig vom Geschlecht.
In diesem Fall kann man weibliche und männliche Senioren zusammenfassen.
Die Einsicht, dass im Alter das Führen eines Fahrzeuges sich wieder zurückentwickelt wie zu Fahranfängerzeiten, wird selbstverständlich nicht so von den Senioren gesehen.
Die Aussage: Ich fahre schon 50 Jahre unfallfrei ist sicherlich nicht verkehrt, aber trotzdem lässt die Sicherheit am Steuer nach, was dazu führt, dass das Gaspedal geschont, ja fast panikhaft gemieden wird! Man könnte fast meinen, sie müssten für jedes Betätigen des Gaspedals 10 Euro zahlen.
Wenn jene mit konstanten 50 km/h in der Stadt (wo häufig 30 km vorgeschrieben ist) sowie außerhalb fahren (wo mindesten 70 km erlaubt ist), das ganze dann auch noch schön am Mittelstreifen entlang, kommt zu Recht bei den anderen Verkehrsteilnehmern Frust auf.
Das Ausparken geschieht oft nur nach Gefühl und Gehör( falls noch ausreichend Hörvermögen vorhanden) Geht es vorne nicht weiter, muss wohl ein Hindernis sein, dasselbe gilt für das Rückwärtsfahren. Leider ist es das Auto eines anderen, das so rüpelhaft angefahren wird. Aber ganz genau bekommen jene Bruchpiloten das gar nicht mehr mit! Diese Weise des Ausparkens ist oft im Ausland, vorzugsweise in den südlichen Regionen zu beobachten.
Allerdings muss ich hier darauf hinweisen, dass diese Art und Weise des Ausparken oder auch des Einparkens nicht nur von den ältern Herrschaften praktiziert wird!
Verblüfft konnte ich einst beobachten, wie ein Autofahrer (es war auf Mallorca) sein Auto einparkte, und dabei gleich dreimal den Baum, der hinter dem Auto stand, rammte. Ich dachte sofort, na, bestimmt ist das eine Frau! Doch weit gefehlt: es war ein junger Mann von ca. Mitte 20!! Als er ausstieg und sah, dass ich mit dem Kopf schüttelte über soviel Dummheit, zuckte er gleichgültig mit den Schultern und warf nur einen flüchtigen Blick auf seine malträtiere Stossstange
Die Unfähigkeit mancher Autofahrer zum Führen eines Fahrzeuges erkennt man sofort, wenn schon 20 Meter vor der nächsten Kurve die Geschwindigkeit um die Hälfte mit Hilfe der Bremse verringert wird. ( Motorbremse ist natürlich völlig unbekannt- in diesem Fall aber auch unnötig) Anschließend wird dann mit ca 20 bis 30 km/h bremsend in die Kurve hineingefahren. Das bei einer derartigen Fahrweise selbst der friedlichste Autofahrer zur wilden Bestie wird, ist durchaus nachvollziehbar.
Bis jene dann wieder ihre übliche Geschwindigkeit erreicht haben, ist schon die nächste Kurve in Sicht, und das Spiel geht von vorne los.
Das Leben könnte ja so schön sein ……………..!!

Sicherlich gibt es Senioren, die für sich festgestellt haben, dass es besser sei, nicht mehr Auto zu fahren. Leider sind jene nicht in der Mehrheit. Die meisten haben Angst, oft auch zu Recht, ein Stück Unabhängigkeit zu verlieren. Doch täuscht das nicht darüber hinweg, dass die Fähigkeiten zum Führen eines Fahrzeugs nicht mehr vorhanden sind!

Oktober 21

Das schwere Los der Post, Brief oder Zeitschriftenverteiler

Der Leser wundert sich jetzt vielleicht über diese Überschrift, aber ich werde hier kurz schildern, warum diejenigen, die Zeitschriften, Post oder ähnliches zu verteilen haben, es mitunter nicht besonders leicht haben.
Ausgerüstet mit dem zu verteilenden Material begibt sich der Verteiler an die Arbeit. Jedes Haus wird angesteuert, um die Postkästen zu füllen. Während Gott lob die neueren Postkästen größtenteils gut sichtbar und leicht zu befüllen sind, neigen ihre älteren Vorgänger dazu, dem Verteiler unfreiwillige, sportliche Verrenkungen machen zu lassen. Dies wird bisweilen von den Hausbesitzern noch gesteigert, indem zum Beispiel der Briefkastenschlitz sich 1. ganz unten in der Tür befindet. (Okay, da kann der Besitzer nichts für. Das ist Sache des genialen Türdesigners. Ihn hätte man vielleicht ein halbjähriges Praktikum als Postbote auferlegen sollen, dann wären solche Briefschlitze nie erfunden worden!) 2. stellt der Hausbesitzer einen riesigen Blumentopf direkt davor, sodass es für einen Postboten kaum möglich ist, seine Post ordentlich in den Schlitz zu stecken. Allerdings ist er verpflichtet, die Post so in den Briefkasten zu verstauen, dass sie nicht mehr zu sehen ist. Die erste akrobatische Übung am frühen Morgen ist gesichert – denn der Zeitungsbote war schon da und der Schlitz ist schon ausgefüllt.
Es gibt auch Postkästen, deren Existenz nur Eingeweihte bekannt sind. Da hat sich der Architekt dermaßen ausgetobt, dass für harmlose Verteiler das Rätselraten über den Aufenthaltsort beginnt. Allerdings kann da nur der Besitzer, als Insider, Aufklärungsarbeit leisten.
Beginnt man nun zum Beispiel als Zeitschriftenverteiler seine Arbeit, ist es interessant zu beobachten, wie manche Leute begierig darauf warten, ihren Postkasten zu entleeren, um die neu erworbene Sache zu lesen. Kaum hat man die Zeitschrift eingesteckt, hört man es hinter sich schon klappern. Ebenso erfährt man rasch, wer Haustiere hält. Wütende Hunde, die hinter verschlossenen Türen den Briefschlitz samt Inhalt ankläffen. Eventuell auch schon herauszerren (Ich vermute, allerdings ohne Erlaubnis des Herrchens) Einige öffnen gleich schon die Tür und nehmen die Zeitschrift(oder Post) direkt in Empfang – für jeden Verteiler die optimale Bedingung!
Witzig ist auch, wenn jemand unbedingt die Zeitschrift sofort haben will, aber nicht möchte, dass der Verteiler es mitbekommt. Das geht dann so: Zeitschrift im Postkasten, Verteiler dreht sich um und geht weg, hört aber folgende Geräusche hinter sich: leises Klappern des Briefkastendeckels. Er dreht sich um und glaubt, die Zeitschrift ist herausgefallen. Aber nein, sie steckt noch. Naja, vielleicht war es der Wind. Man dreht sich um geht einen Schritt und hört wieder ein leises Klappern und Rascheln. Eine Maus? Wieder geht der Blick zum Briefkasten, der wie erstarrt ruhig und unschuldig die Zeitschrift festhält. Lächelnd erkennt nun der Verteiler den Schatten im inneren des Hauses und entfernt sich. Hinter sich hört er bald das bekannte Klack und die Zeitschrift hat endlich den Empfänger erreicht.
Nun erreicht der Verteiler ein Haus, vor dem ein Hund, getarnt als Bettvorleger, liegt. Freundlich aber bestimmt wird jener Hund angesprochen. „ Na, musst du aufpassen?“ Der Hund schaut den Verteiler mit großen Augen an und räumt sofort die Treppe, als wolle er sagen: „Hey, ich mach dir Platz, aber tu mir nichts.“ Man wirft die Zeitschrift ein und hört aus dem inneren des Hauses eilende Schritte und den Ruf: „der Hund tut nichts“. Inzwischen wagte der Hund mit bettelnden Augen einige Schritte auf den Verteiler zu, um Streicheleinheiten zu bekommen. Natürlich erhielt er sie auch. Inzwischen kam die Hundebesitzerin aus dem Haus, im Glauben, der Verteiler hätte Angst vor dem Hund. Sie wurde aber beruhigt. Der Verteiler dachte nur bei sich:“ na, wer hier wohl vor wem Angst hat.“
Beim nächsten Haus werkelt der Besitzer im Garten und ist außerdem recht redselig. „ Ach, ist es schon wieder so weit, dass es die Zeitschrift gibt? „ Stirnrunzelnd wird man anschließend angeschaut und gefragt: „Sie sind aber nicht von hier, oder?“ „ Doch“ antwortet man und weist darauf hin, dass man eigentlich schon sein ganzes Leben hier im Dorf wohnt.“ Seine Antwort: „ Das ist aber komisch, ich habe Sie ja noch nie gesehen“ Man denkt nur, „ naja, bei 16 Tausend Einwohner kann das schon mal passieren.“ Lächelt aber nur und verabschiedet sich dann freundlich und setzt seine Arbeit fort. (Anmerkung: Das war ein Mann, keine Frau! Also, nicht nur Frauen sind neugierig!)
Abschließend noch ein paar Bemerkungen zu den Häusern. Auch hier gibt es wie bei den Postkästen große Unterschiede. Von gepflegten Mietshäusern bis zu – naja, Mietshäusern. Von äußerst gepflegten Eigenheimen mit hübschen, teilweise beeindruckenden Vorgärten zu Eigenheimen mit Vorgärten. Und hier und da ein Haus, bei dem man erst den Nachbarn fragen muss, ob es bewohnt oder bald abgerissen wird

Oktober 12

Das Arbeitsamt und seine Tücken

Was versteht der Mensch unter dem Wort Arbeitsamt. Eine einfache Frage, doch sie ist sehr schwer zu beantworten.
Nimmt man das Wort auseinander so hat man 2 Wörter: Arbeit und Amt. Es ist also ein Amt für Arbeit. – Glaubt man! Das Wort Arbeit beinhaltet, das dort gearbeitet wird – denkt man! Das Wort Amt soll aussagen, dass dort etwas verwaltet wird – fürchtet man!
Es ist jedoch ein großer Fehler aus dem Wort Arbeitsamt zu schließen, dass dies irgendetwas mit Arbeit zu tun hat. Schon gar nicht ist dieses Amt dafür zuständig, irgendjemanden, der nicht in diesem Amt arbeitet, Arbeit zu beschaffen. Dies ist ein Märchen aus vergangenen Tagen.
Irgendwann erkannten diese auch die Politiker, die dann die geniale – und teure – Idee hatten, das Arbeitsamt umzutaufen in: Agentur für Arbeit. Neuer Name – neues Glück? Nun ja, für die Beamten dieser Agentur hat sich nicht geändert – oder doch? Agentur? Dies Wort beinhaltet eigentlich, dass eine Sache vermittelt wird. Also sollte Arbeit vermittelt werden. Denkt man! Oder hofft man – oder fürchten einige. Doch ganz ruhig. Es wurde ja nur der Name geändert, nicht die Arbeitsweise. Obwohl man nicht ernsthaft von Arbeit sprechen kann, wenn es um jene Staatsdiener geht. Eher sollte man es als Beschäftigungstherapie bezeichnen – für diejenigen die in dieser Agentur arbeiten – selbstredend.
Damit den Staatsdienern nicht die Tätigkeit ausgeht, beschlossen die Politiker, dass jeder Arbeitnehmer, der eventuell arbeitssuchend sein wird, sich 3 Monate vorher bei der Agentur für Arbeit melden muss – sagen wir mal, er hat einen befristeten Arbeitsvertrag, der vielleicht nicht verlängert wird –Dies ist in der heutigen Zeit ja leider bei vielen Firmen Gang und Gebe. Natürlich versucht jeder fleißige Bundesbürger in solch einer Situation sich umgehend um neue Arbeit, häufig auch mit Erfolg, zu kümmern.
Doch nichts desto trotz, sollte die Aussicht bestehen, arbeitslos zu werden, muss man sich 3 Monate vorher melden, um Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben. In 3 Monaten kann viel passieren – im Leben – nicht bei der Agentur! Es ist keine Binsenweisheit wenn man sagt: die Mühlen der Beamten mahlen langsam. Manchmal mahlen sie auch gar nicht. Wahrscheinlich deswegen 3 Monate vorher. Aber gut, hier ein Tatsachenbericht:
Man meldet sich also bei der Agentur, um sich einen Termin für ein Gespräch geben zu lassen. Leider gerät man beim ersten Anruf an eine Dame, die wohl ein schlechtes Wochenende hinter sich hatte – oder sie hatte noch keine Lust auf einen Montag irgendeine Tätigkeit auszuüben, sei es auch nur, um einen Termin zu vergeben. Ihre lapidare und unverschämte Antwort auf die Bitte um einen Termin war einfach: Sie müssen persönlich vorbei kommen!
So eine Antwort ist schon eine ziemliche Frechheit, schließlich steht der Anrufer noch in einem Arbeitsverhältnis und müsste sich extra Urlaub nehmen, um sich einen Termin zu holen. Doch man darf in solchen Fällen nicht aufgeben. Diese Aussage stumpf ignorieren und einfach noch einmal anrufen. Man landet nämlich bei einem Callcenter und darum kann man sich darauf verlassen, immer eine andere Person am Telefon zu haben. Beim nächsten Anruf sprach man mit einer Dame, die sich schon aufs Arbeiten eingestellt hatte und man bekam sofort telefonisch einen Termin.
Geht doch! Und nicht nur dass. Auch einen ganzen Wust von Fragebögen wurde zugeschickt. Seufzend versuchte man die Fragen zu beantworten. Auch die Firma war gefragt. Ja, die Agentur für Arbeit weiß alle zu beschäftigen. Es bringt zwar kein Geld, aber man ist beschäftigt. Nur so etwas braucht man nicht unbedingt! Okay, ausgefüllt und schnell zurückgesandt. Man will ja keine Zeit verschwenden. Eine Woche später bekommt man jedoch die Fragebögen zurück. Es wurde nicht alles korrekt ausgefüllt. Stirnrunzelnd schaut man sich das Werk an. Die Firma hat einen Fehler gemacht und man selbst auch. Noch ein paar Kreuzchen mehr und wieder zurückschicken. Kein Thema. Eine Woche später – na wer errät es? Die Unterlagen kommen zurück. Jetzt fehlt angeblich die Lohnsteuerkarte. Sie war allerdings bei der ersten Absendung dabei. Muss wohl beim ständigen hin und her schicken in der Agentur abhanden gekommen sein. Kopfschüttelnd kopiert man sie noch mal und fügt sie zum zweiten Mal hinzu. Hierzu eine Anmerkung. Auf keinen Fall Originale zum Arbeitsamt senden. Der Schwund ist zu groß!! Und wieder geht der Brief samt Unterlagen auf Reisen. Die Post freut sich. Ob die Agentur wohl einen Vertrag mit ihr hat? Wir subventionieren euch auf Kosten der Bürger? (Das Porto der Briefe vom Arbeitsamt zahlt ja sowieso der Steuerzahler) Eine Woche später – ja genau! Die Unterlagen sind wieder da. Nun glaubt man so langsam, man ist in der Sendung „ Verstehen Sie Spaß“ gelandet. Ungläubig liest man, man hat nicht angekreuzt, in welcher Steuerklasse man ist. Es ist nicht zu glauben. Trotz beigefügter Steuerkarte sind die Leute nicht in der Lage, zu erfassen, dass man das einfach ablesen kann. Liebe Bürger – hier werden Steuergelder vom Feinsten vergeudet. Man macht noch ein Kreuzchen und wieder wird der Brief zu den unfähigen Staatsdienern geschickt. Eine Woche später – na, was passiert? Ja genau, die Unterlagen sind wieder da! Man ist fassungslos. Nun glaubt man wirklich, man ist einer Posse aufgesessen. Die Begründung ist einfach unglaublich: Die Unterlagen wurden eine Woche zu früh zugesandt! Man darf die Unterlagen erst 4 Wochen vorher einreichen. Es waren jedoch 5 Wochen. Ja, arbeiten denn dort nur Irre??
Eine Woche später werden die Unterlagen in dem Postkasten der Agentur eingeworfen, in der Hoffnung, dass sie endlich dort bleiben und irgendeiner sich angesprochen fühlt, sie zu bearbeiten. Nach diesem Erlebnis ist die Spannung auf das Gespräch beim Arbeitsamt groß. Doch die junge Dame war zur Abwechslung recht kompetent und konnte gute Informationen weitergeben. Offensichtlich befinden sich bei der Agentur unter den vielen Nieten auch einige Gewinne. Allerdings war auch diese Dame nicht in der Lage, irgendwelche Adressen von Firmen weiterzugeben, die jemanden suchten. (Aber das wäre vielleicht auch zu viel verlangt)
Das Glück war jedoch dem Arbeitssuchenden in diesem Fall hold, denn man fand rechtzeitig sogar vor dem Auslaufen des befristeten Vertrages eine neue Arbeitsstelle. ( Jedoch ohne Mithilfe der Agentur)
Gewissenhaft meldete man dies telefonisch sowie per Email der Agentur. Allerdings stellte man fest, dass dies genauso kompliziert war, wie die Formulare auszufüllen. In diesem Fall wurde diese Information schlicht und ergreifend von der Agentur ignoriert. Irgendwann bekam man nämlich einen Brief, der darauf hinwies, dass man sich nicht rechtzeitig bei der Agentur gemeldet hat, und nun kein Anspruch auf Arbeitslosengeld habe. Zu diesem Zeitpunkt war man schon einen Monat bei der neuen Firma beschäftigt! Dieser Verein ist offensichtlich so mit sich selbst beschäftigt, dass überhaupt nicht gemerkt wird, wenn Veränderungen eintreten. (Wahrscheinlich bearbeitet eine Gruppe die Vornamen und die andere die Nachnamen, eine dritte Gruppe fügt sie dann irgendwie zusammen.) Man gewinnt den Eindruck, dass dort nur nebeneinander, aber auf keinen Fall miteinander gearbeitet wird. Es wurde wieder eine Email gesandt – zugegeben nicht unbedingt freundlich und mit Hinweis, falls noch ein Brief kommen sollte, die nächste Antwort als Leserbrief in der Tagespresse zu lesen sei. Dies wurde tatsächlich verstanden, offensichtlich bearbeitet und von da an ward Ruhe.
Aber ich bin mir sicher – das nächste Opfer zappelt schon hilflos zwischen den bürokratischen Klauen und sehnt sich nach Rettung.

September 25

Politiker, oder die Gefahr aus der Parallelwelt

Politiker oder die Gefahr aus der Parallelewelt

Zu jener Zeit, als die Menschheit sich entwickelte, bildete sich eine ganz besondere Spezi. Sie trug verschiedene Namen. Müßig sie hier aufzuzählen. Allerdings haben sie sich bis in die heutige Zeit von ihrem Charakter, von ihrer Machtbesessenheit und den Drang ihre Ziele zu erreichen, egal wie, noch nicht wesentlich verändert.
Die Mehrheit dieser Spezi ist besessen davon, sich für die Ewigkeit in die Köpfe der Menschen festzusetzen. So makaber es bei manchen dieser Art auch ist, sie haben es geschafft. Je grausamer sie agierten, desto sicherer ist ihnen ein Platz in die Geschichtsbücher.
Bis heute hat sich eigentlich an den Gebaren jener Leute nicht viel geändert. Sie sind mehrheitlich nicht mehr so offensichtlich grausam, jedoch ihre Ziele verfolgen sie nach wie vor ohne Rücksicht auf Verluste.
Sehen wir uns jene Spezies, auch Politiker genannt, genauer an, so stellen wir fest, dass sich lediglich die Art und Weise verändert hat, wie sie am besten ihr Ziel erreichen.
Blicken wir mal auf unser deutschen sogenannten Volksvertreter.
Wie schafft man es, sich so in Szene zu setzen, dass man in aller Munde ist und dabei noch etwas erreicht?
Wie kann man so dreist lügen, ohne rot zu werden, und zudem dabei noch so überzeugend klingen. Wie bringt man es fertig, stundenlang sinnfreie Reden zu halten, aber so zu tun, als hätte man damit gerade die Welt gerettet. Wie bereichert man sich, versorgt sich und seine Nachkommen nachhaltig ohne dabei aufzufallen? Wie lebt man sich auf Kosten anderer aus?
Hier stellt sich unweigerlich die Frage: sind das denn echte Menschen? Ich würde sagen: jein.
Geboren auf der Erde, verließen jene Zeitgenossen eines Tages unsere Welt und tauchten in eine Parallelwelt ein, nennen wir sie mal Almazmi, indem andere Werte vermittelt werden.
Man stelle sich diese Welt vor wie ein großes Trainings- und Ausbildungslager. Unterschiedliche Regionen stehen für unterschiedliche Ausbildungsziele. Entschwindet nun ein zukünftiger Politiker in diese Welt, muss er sämtliche Regionen durchwandern, um sein Wissen zu bereichern. Man stelle sich das vielleicht so vor, wie früher, als die Handwerker auf die Walz gingen um Erfahrungen zu sammeln. Sie werden fit gemacht, um anschließend dem Bürger das Blaue vom Himmel zu lügen, Versprechungen zu machen, die nicht eingehalten werden. Es wird geübt, tief in die Taschen der Bürger zu greifen, um ihnen dann überzeugend darzulegen, dass das absolut notwendig war. Das erhaltene Geld wird dann für Dinge ausgegeben, die dem Politiker ( nicht dem Bürger!) am Herzen liegen. Mit dem Geld der Bürger lassen sich wunderbar alle Wünsche erfüllen. Ein geschickter Politiker schafft es sogar, dem Bürger davon zu überzeugen, das e r das auch genau so wollte. Natürlich gehört dazu viel Übung. Darum müssen die neuzeitlichen Blutsauger lange Jahre auf Almazmi verbringen. Allerdings hüpfen sie ständig zwischen Erde und Almazmi hin und her, um das Erlernte zu praktizieren. Für die Bürger erscheinen diese Praktikas dann als Wiederwahl der entsprechenden Person. Das wichtigste, was diese Raubritter der Gegenwart beherrschen müssen, ist, ihre Fehler anderen anzukreiden und, sollte das nicht klappen, einen Vergessenheitszauber über die Bürger zu legen. Allerdings ist das nicht oft nötig, da die Bürger mit so vielen Ideen konfrontiert werden, dass sie, völlig überfordert, abschalten und von selbst nicht mehr alles registrieren, was die Politiker aushecken. Natürlich ist das genauso gewollt. Ein wichtiges Motto jener Politiker ist: fange viele Themen an, lasse das Ende offen und versuche soviel Verwirrung wie möglich zu stiften. Dann ist die Gelegenheit, an das Geld der Bürger zu kommen am größten. Stöhnt der Bürger über die hohe Abgabenlast, werden, um keinen Aufstand zu riskieren, Versprechungen gemacht, ( man denke an die Pendlerpauschale) die natürlich nicht eingehalten werden. Das erste, was die Politiker auf Almazmi lernen ist nämlich, Versprechungen zu  machen. Die Erfahrung hat gelehrt, dass sie schnell vergessen werden. Das liegt allerdings daran, dass die Politiker in ihrer Schaffensphase so viele Versprechen machen, dass der Normalsterbliche sie sich beim besten Willen nicht alle merken kann.
Sie nicken verständnisvoll, wenn der Bürger über hohe Benzinkosten stöhnt. Abhilfe zu schaffen hieße aber gleichzeitig, auf Einnahmen zu verzichten. Auch wenn der Bürger weiß, dass der Großteil des Benzinpreises Steuern sind, wird ihm klar gemacht, dass der hohe Preis eine Folge der erheblichen Nachfrage auf dem Weltmarkt ist. Es wird Anteilnahme geheuchelt, freut sich aber über die sprudelnden Einnahmen. Entsteigt entspannt aus einem Spritfresser und bedauert dann in einem Interview, dass der Bürger das Autofahren kaum noch finanzieren kann.
Die Sorgen und Nöten der Bürger sind ja nun wirklich nicht die Probleme der Politiker. Sie müssen sich um wichtigere Dinge kümmern. Da wäre zum Beispiel der Ausbau ihrer Macht. Das ist ein wichtiges Kriterium, um bestehen zu können. Bei geschickter Anwendung kann man sehr lange durchhalten. Dies funktioniert sogar in einer Demokratie. Ein Politiker hat es immerhin auf 16 Jahre gebracht. Kinder, die in dieser Zeit groß geworden sind, kannten nur einen Kanzler. Das war schon fast gleichzusetzen mit einem König, denn den wird man auch nicht wieder los. Für dessen Luxus zahlen die Bürger bis an ihr Lebensende. Diesen Bürgern wurde allerdings eine Gehirnwäsche unterzogen, sodass sie der Ansicht sind, gerne dafür zu bezahlen.
Obwohl, im Grunde genommen zahlen alle Bürger für jeden Politiker, egal ob er gut oder schlecht, ob er gerade an der Regierung oder in der Opposition ist. Zwar hat Deutschland keinen König mitsamt seinen Hofstaat. Aber man sollte nicht den Bundespräsidenten vergessen. In Wahrheit erfüllt er denselben Zweck wie ein König. Er hat nichts zu sagen, muss nur gut lächeln können, ab und zu eine Rede ( die er hat schreiben lassen) halten. Dafür darf der Bürger sein schwer verdientes Geld abgeben damit jener Mann ein standesgemäßes Leben führen kann.
Es wurmt den Politiker jedoch, dass es immer noch Leute gibt, die zuviel Geld haben. Sie zerbrechen sich den Kopf, wie sie daran kommen können. An Ideen fehlt es natürlich nicht. Das Wort Reichensteuer klingt dabei wie Musik in den Ohren jener raffgierigen Leute. Um auch wirklich soviel wie möglich abzukassieren, muss hierbei die Einkommensgrenze so niedrig gesetzt werden, dass soviel Bürger wie möglich darunter fallen.
Diejenigen, die dann unter dieser Grenze liegen, wird auf einer anderen Art und Weise das Geld aus der Tasche gezogen.
Man erhöht zum Beispiel die Abgabe für die Krankenkasse bei gleichzeitiger Leistungsminderung. Bei dieser Maßnahme wird dem Politiker ganz warm ums Herz. Schließlich betrifft es ihn überhaupt nicht. Er ist bestens privatversichert, finanziert durch die Bürger. Er kann immer auf die beste und neueste Behandlung bauen. Das ist ganz nach seinem Geschmack.
Man setzt den Sparerfreibetrag herunter, erfindet eine einheitliche Abgabe von 25% plus Soli und Kirchensteuer. Als nächstes wird der Freibetrag dann ganz abgeschafft, vielleicht als Ausgleich dafür die Abgabe noch etwas erhöht – alles zum Wohle des gebeutelten Steuerzahlers. So hat man dann irgendwann endlich ungehinderten Zugriff auf das mühsam Ersparte des Bürgers. Man macht ihm klar, dass nur so der Schuldenberg getilgt werden kann. ( Den der Politiker durch seine ungezügelte Geldverschwendung selbst geschafft hat) Dass jeder Bürger eine soziale Verantwortung trägt, und eben seinen Beitrag leisten muss. Mit diesem Geld kann der Politiker wieder seine Träume realisieren. Auch wenn es ab und zu sinnfrei ist, was er mit dem Geld macht. Als Beispiel sei hier einige sinnlos in die Landschaft gesetzten Brücken genannt. Oder eine Teststrecke für einen Transrapid, der aber niemals in Deutschland fahren wird. Aber ab und zu will ja ein Politiker auch mal mit der Eisenbahn spielen. Und noch schöner ist es, wenn man sich sogar hineinsetzen kann und einfach nur so auf Kosten der Steuerzahler seine Runden drehen kann. So findet Weihnachten für jene Phantasten fast jeden Tag statt.

Geld ist aber nicht das einzige, was für unsere Politiker wichtig ist. Auch das Ansehen in der Welt ist von großer Bedeutung. Man ist ehrgeizig, gibt es irgendwelche Vorgaben aus Brüssel, so werden sie zu 200 % umgesetzt. Typisch deutsch.
Das große Thema, das die Welt beherrscht ist zur Zeit der Klimawandel. Gut, es ist vielleicht ein wenig übertrieben, zu sagen, die Welt. Es sind mehr die Industrienationen, die sich Gedanken machen. Die ärmeren Länder der Welt haben andere Sorgen. Dazu gehört auch die USA, die sich einen Dreck um die Umwelt schert. Gut, verständlich bei einem Präsidenten, der völlig hirnfrei auf die Welt gekommen ist. Diejenigen, die ihn gewählt haben, erlitten wahrscheinlich dasselbe Schicksal bei der Geburt.
Kommen wir aber wieder nach Deutschland. Thema Klimawandel. Hier können sich unsere sogenannten Volksvertreter richtig austoben. ( Selbstverständlich auf Kosten der Bürger, damit auch von vorne herein klar ist, wer die Ideen bezahlen muss)
Irgendwo in Deutschland kamen die Kommunalpolitiker auf die Idee, jeder, der ein Eigenheim bauen will, muss dies absolut umweltverträglich machen. Super! Leider sind Sonnenkollektoren und Fotovoltaik und sämtliche anderen umweltschonenden Produkte extrem teuer, da sie bis heute noch keine Massenwaren sind. Wen interessiert es? Jene Politiker bestimmt nicht, sie profilieren sich nur und brüsten sich ob ihrer super ökologischen Ideen, die selbstverständlich sofort Vorschrift geworden sind.
Ja, mit dem Gesetz und Vorschriften haben die Politiker ein Instrument entdeckt, das ihnen Tür und Tor öffnet. Will man etwas erreichen oder verhindern, schafft man ein entsprechendes Gesetz. ( Aktuelles Beispiel Italien und Berlusconi, der sich erst einmal Immunität verschaffte, damit er nicht strafrechtlich verfolgt werden kann- absolut genial!)
Die nächste Vorschrift, die dem Bürger das Geld aus der Tasche zieht, ist der Wunsch nach sauberer Luft in den Städten. Also muss eine Plakette her, die nur neueren Autos erlaubt, in die Städte zu fahren.
Die Erfindung des Plakettenzwang für die Autos hat natürlich einen weitaus tieferen Sinn. Die Plaketten sind ja noch relativ preiswert. Allerdings will man nicht damit Geld verdienen, sondern man erweist der Autoindustrie einen Bärendienst, denn kein einziges altes Auto bekommt diese Plakette. Was müssen also Besitzer alter Autos machen? Richtig, ein neues Auto kaufen! Oder auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen. Mit diesen Problemen setzt sich der Politiker natürlich auch nicht auseinander. Er hat immer das neuste und beste Automodell, bezahlt vom Bürger.
Sicherlich ist es sinnvoll, saubere Luft zu bekommen. Nur sind es wirklich die Autos, die die Luft verschmutzen? Sind nicht andere Faktoren wesentlich gewichtiger. Die Industrie, die vielen Flugzeuge, das Militär und die Kühe um nur die wichtigsten Sünder aufzuzählen. Um die Luft sauber zu bekommen, müsste man auf alles verzichten. Wir können ja wieder zurückkehren in die Prähistorische Zeit. Dort gab es mit Sicherheit saubere Luft. Aber keine Technik, keine Computer, kein Wohlstand, einfach nichts, außer saubere Luft und ein Überlebenskampf der Menschen. Super Alternative. Peking macht es derzeit vor. Um saubere Luft für die Olympiade zu bekommen, wird alles stillgelegt. Industrie, Autos, einfach alles. Wohin das führt brauche ich wohl nicht näher zu erläutern.
Ich denke, ich werde das Thema Politiker hiermit abschließen. Einen Pluspunkt bekommen sie von mir. Manchmal haben sie tatsächlich Ideen, die den Bürgern helfen. Sie sind zwar recht selten, kommen aber doch hin und wieder vor. Besonders jene, die noch nicht ganz „oben“ sind, geben sich noch richtige Mühe, die Gunst der Wähler zu bekommen. Allerdings, wenn sie dann „oben“ mitmischen, entschwinden sie leider auf Almazmi. Damit jetzt niemand denkt, das Wort Almazmi entspränge meiner Phantasie sei gesagt, es ist nur die Abkürzung für: Alle Macht zu mir 

September 9

Strandurlaub, immer wieder ein Erlebnis

Der Urlaub ist bekanntlich die schönste Zeit im Jahr. Ich persönlich liebe den Strand, das Meer, und die Berge im Hintergrund (allerdings nur zum Anschauen, alles andere artet nur in Anstrengung und Arbeit aus.) Bleiben wir lieber am Strand von Mallorca, der beliebten Ferieninsel der Deutschen. Dort kann man sich faul auf seine Decke legen oder auf die so genannten hamacas, zu Deutsch Liegestühle. Selbstverständlich sind jene völlig überteuert. Aber es ist ja Urlaub, man gönnt sich ja sonst nichts. (Gönnen wir mal unser schwerverdientes Geld dem Verleiher) (Ich schränke hier jedoch ein: ich gönne mir mein Geld lieber selbst) Aber es gibt viele Urlauber, die bevorzugen jene hamacas, um gemütlich liegend den Urlaub zu genießen und nebenbei seine Umgebung zu beobachten.

Menschen zu beobachten ist eine Wissenschenschaft für sich. Nicht nur das, es ist auch äußerst unterhaltsam. So kann man Männer bewundert, die ihre eigene Brauerei direkt im Bauch mit sich tragen. Jedes Bierfass würde bei dem Anblick sofort Minderwertigkeitskomplexe bekommen und seine Brauerei verklagen.
Das Pendant dazu sind die bikinitragenden Damen, die ihre Hände stolz in die gutgepolsterten Hüfte rammen, um so ihren Bauch zur Geltung zu bringen. Es ist dann oftmals auf dem ersten Blick schwer zu erkennen: sind die Damen schwanger oder sind die überflüssigen Kilos eine Notreserve für schlechte Zeiten. Ein Blick ins Gesicht bringt dann jedoch schnell Klarheit: In den nächsten Jahren ist definitiv nicht mit einem Babyboom zu rechnen.

Ich beschreibe nur meine wahren und erlebten Beobachtungen. Hierbei raffe ich sie der Einfachheit halber zu einem Tag zusammen.
Fangen wir mit dem frühen Morgen an: Der Tag ist jung, man hat sich gerade im Meer erfrischt und ausgiebig geschwommen.
Erschöpft legt man sich bequem hin und blickt ziellos über den Strand. Dabei fällt der Blick auf eine Dame, die auf ihrem Handtuch liegend in ihrem Buch liest.
Plötzlich stößt sie einen Schreckensschrei aus. Sofort wird nach dem Grund geforscht. Eine mittelgroße Krabbe wandert seelenruhig direkt vor ihren Augen vorbei, nichts Böses ahnend. Warum auch, der Strand ist schließlich für alle da! Natürlich ist das Gelächter der Einheimischen groß und die Krabbe hat die Sympathien auf ihrer Seite. Ein mallorquinischer Rentner erbarmt sich schließlich und hebt die Krabbe hoch, um zu demonstrieren, dass sie völlig harmlos sei. Er reicht der inzwischen aufgestandenen Leserin die Krabbe. Sie lehnt jedoch dankend ab. Lieber lecker auf dem Teller angerichtet, aber doch nicht anfassen! Das ist dann doch der Tierliebe zuviel. Lächelnd bringt der Rentner das Tier ins Wasser zurück.

Der Blick wandert weiter und bleibt an einer Frau hängen, die sich ungeniert ihrer Badehose entledigt, (Oberteil fehlt sowieso) diese dann mitsamt Handtuch über dem Kopf hält und ins Wasser watet. Nun fragt man sich jetzt: was gibt das denn? Man schaut aufs Wasser und entdeckt ein Tretboot, das sich dem Strand nähert. Doch im letzten Moment dreht es wieder ab und entfernt sich. Die Frau, schon halb im Wasser, kehrt um, zieht sich wieder ihre Bikinihose an und setzt sich wieder im Sand, den Blick zum Wasser gerichtet. Fünf Minuten später erscheint das Tretboot wieder. Die Frau steht auf, entkleidet sich wieder, – müßig zu erwähnen, dass inzwischen der halbe Strand dem Schauspiel zusieht – watet erneut ins Wasser, um dem Tretboot entgegen zu gehen. Diesmal hat sie Glück und wird aufgenommen. Dort auf dem Tretboot kleidet sie sich wieder an. Die kostenlose Piepshow ist beendet.
Doch man muss keine Angst haben, dass es langweilig wird. Als nächstes entdeckt man einen Mann, der Tage zuvor eine Badehose mit Beinansatz getragen hatte. Er war sehr braun. Nun hat er sich entschlossen, auch seinen schneeweißen Hintern Sonne zu gönnen, denn er trägt einen roten Tanga. Super- sah schon recht farbenfroh aus. Erst weiß, dann rot. Weiter wandert der Blick und bleibt an dem Verkaufsstand hängen. –Fast an allen Stränden sind diese Stände zu finden, wo es Getränke, Essen und Süßigkeiten gibt. Vor diesen Ständen reihen sich üblicherweise Plastikstühle und Tische auf, an denen die Leute sich zum Essen niedersetzten können. Auf eben solchen Stühlen saßen 4 recht gut ernährte Menschen. Die Sitzfläche der Plastikstühle sind mehr als ausgefüllt, das überflüssige Fett quillt platzsuchend durch jede Stuhllücke. Die Stühle selbst tragen somit eine große Verantwortung. Man kann nur hoffen, dass sie nicht schwächeln auf Grund ihrer chinesischen Herkunft.
Um den Sonnenstrahlen stand zu halten, werden die Körper natürlich eingecremt. Leider vorzugsweise kurz bevor ins Wasser gegangen wird. Wahrscheinlich schalten die Leute bei dieser Vorgangsweise völlig ihr Gehirn aus. Denn wie soll die arme Creme es schaffen, wirksam zu werden, wenn sie beim Wasserplanschen sofort wieder abgewaschen wird. Hilflos löst sie sich wieder von der Haut ab und schwimmt als Fettfilm auf dem Wasser. Somit ist jeden Sommer eine Sonnencremepest an den Stränden zu verzeichnen.
Ein Mann macht aus dem Einrecmen seines Körpers eine Zeremonie. Man stelle sich eine Tube Sonnencreme mit Klappdeckel vor. Er öffnet den Deckel, entnimmt eine winzige Fingerspitze Creme, schließt den Deckel, und reibt den Tupfen auf seine Haut. Natürlich kommt er damit nicht weit. Also öffnet er wieder den Deckel, entnimmt wieder eine winzige Portion, schließt den Deckel, verreibt den Tupfen. Öffnet den Deckel…….. Ja, genau so spielt es sich vor dem erstaunten Betrachter ab. Man denkt nur: gut, bis der fertig ist, ist die Creme wirklich eingezogen, der Mond aufgegangen und er sitzt allein am Stand und wundert sich, wieso keiner mehr da ist.
Inzwischen ist es fast Mittag und die ersten Leute, wahrscheinlich diejenigen, die „all inklusive“ gebucht haben, ziehen sich um. Das ist für Spanner der Moment, wo jeder auf seine Kosten kommt. Männer, die sich ein kleines Handtuch um die Hüfte wickeln, weil sie ihre Badehose ausziehen wollen, aber dabei vergessen, dass, wenn sie sich bücken, das Handtuch recht witzlos ist. Frauen, mit Kilos an Oberweite, die ihre Busen in den trockenen Badeanzug einsortieren, Badeanzug ohne Körbchen, für solche Kaliber etwas fehl am Platz, da die Busen gleich bis zur Nabelschnur durchrutschen.
Man bekommt Gesprächsfetzen mit, wie ein schwarzes, deutsches Mädchen seine weiße (wahrscheinlich Adoptiv) Mutter fragt: Mama bin ich schon braun geworden? Jene antwortet dann: Ich glaube nicht, dass du noch schwärzer wirst.
Schwarz werden will offensichtlich jene Frau, die schon seit Stunden in der Sonne liegt, nur ab und zu zum Abkühlen ins Wasser geht. Abkühlen heißt in diesem Fall: Wasser betreten, einmal in die Hocke gehen, sich einsalzen und sich dann wieder braten lassen. (Diese Frau zog das eine Woche lang durch. Wechselte ab und zu den Bikini, damit alle Stellen gleichmäßig verbrannt waren. Sie konnte mit ihrer Haut jedem Indianer, der ja auch Rothaut genannt wird, konkurrieren.) Man verspürt bei ihrem Anblick selbst schon den Verbrennungsschmerz.
Überhaupt hat man am Strand den Eindruck, als seien die meisten Leute nur dort, um sich einen Sonnenbrand einzufangen, um braun zu werden, um anschließend zu Hause zeigen zu können: Seht her, ich war in Urlaub.
Es gibt natürlich auch eine Menge Badegäste, die sich keine Liegen mieten, sondern auf ihre Handtücher liegen. Je nachdem wie voll es am Strand ist, kann es schon mal recht eng werden. So hat eine Mallorquinerin ihren Klappstuhl recht nah am Handtuch eines Badegastes gestellt. Dabei muss wohl etwas Sand auf das Handtuch gelangt sein. Als jener nun aus dem Wasser kommt und den Sand sowie die Nähe des Klappstuhls an seinem Handtuch sieht, fängt er fürchterlich auf spanisch an zu schimpfen. Die Mallorquinerin hält dagegen und nach einiger Zeit trollt er sich und sucht sich einen neuen Platz. Als er außer Hörweite ist, fragt die Mallorquinerin ihre Bekannte: Was hat der eigentlich gesagt, ich habe kaum etwas verstanden, da ich mein Hörgerät gar nicht im Ohr habe. Tja, manchmal hat es durchaus Vorteile, wenn man nicht alles hören kann.
Der Badetag neigt sich langsam dem Ende zu und man stellt fest, Langeweile ist nicht aufgekommen. Man ist nicht mal so wirklich zum Lesen gekommen. Wie denn auch, wenn die Ablenkung so groß ist! OH—– da geht gerade einer her, dessen Badehose die englische Nationalfarbe wiedergibt. AAAAHHHHHHHH

Juni 18

EM 2008

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. So auch die EM. In den Augen der Geschäftswelt funkeln die Dollarzeichen schon lange vorher. Systematisch werden die Leute mit Fanartikel jeglicher Art konfrontiert. Jeder muss schließlich rechtzeitig zu Beginn der EM ausgerüstet sein. Die Fahnen sind hierbei selbstverständlich ein Muss! Jeder der auch nur annähernd etwas von Fußball versteht, klemmt sie sich an die Autoscheibe. Waren die meisten Leute vor 2 Jahren noch mit einer Fahne zufrieden, flattern sie heute an beiden Seiten der Autos.
Auch ich konnte mich dem Gruppenzwang nicht entziehen. Allerdings befestigte ich sie am Fahrradkorb meines Fahrrades, da ich angesichts der Benzinpreise zu 99,9% das Fahrrad benutze. Da mein Auto ein vornehmes Garagendasein führt,und zudem nur bei gutem Wetter das Tageslicht erblicken darf, ist es somit völlig sinnfrei, es in der Garage zu beflaggen. Aber dies nur nebenher.
Neben den Fahnen kann der Fußballfan sich noch mit allerlei unnützen Dingen wie Schals, winkende Hände, Papierlampions, Farbe zum Anmalen und vieles mehr, eindecken.
Erstaunlicherweise hat die Nahrungsindustrie in diesem Bereich noch nicht so wirklich reagiert. Denkt man an Ostern und Weihnachten, wo uns die Hasen und Nikoläuse schon Monate vorher in den Supermärkten entgegengrinsen, fehlt es hier bei der EM völlig an Einfällen.
Dabei könnte man sich gerade in diesem Bereich so richtig ausleben. Eine leckere Fußballwurst oder nett kolorierte Buletten. Bei den Süßigkeiten sind die Möglichkeiten schier unbegrenzt. Man denke an eine 11er Serie von Schokoladenfußballspieler. Da könnte dann so manches Mädchen oder weibliche Teenies ihre Favoriten ungehemmt vernaschen. Schließlich sind die Fußballhelden im wirklichen Leben unerreichbar.
Auch die Medien haben schon längst erkannt, wie wichtig es ist, mit den richtigen Texten sich jeden Tag medienwirksam ins rechte Licht zu rücken, um die Auflage bei solchen Ereignissen zu steigern. Auf der Titelseite prangern nach einem siegreichen Spiel die Fußballhelden, es fehlt auf keinen Fall der Hinweis auf eine ausführliche Reportage im Sportteil. Der Sportmuffel muss schon sämtliche Augen nebst Hühneraugen deaktivieren, um an die Berichte vorbeischauen zu können. Selbst dann wird es ihm nicht gelingen. Beschränkt er sich beim morgendlichen Zeitungslesen nur noch auf die Todesanzeigen, wird er spätestens beim abendlichen Spaziergang brutal in die Fußballwirklichkeit zurückgeholt. Denn beim Public Viewing oder zu Deutsch Rudelgucken, stößt er überall auf große bis übergroße Leinwände, die von fußballbegeisterten Anhängern umlagert werden.
Selbstverständlich ist es eine Pflicht der Gastronomen dafür zu sorgen, dass keiner bei den Spielübertragungen verhungert oder verdurstet. Um dieses zu verhindern, werden keine Mühen gescheut. Buden mit Zapfanlagen werden aufgebaut, fahrbare Pommesbunker sorgen für die nötige Nervennahrung während der Spielübertragung. Dass dabei natürlich für die geschäftstüchtigen Wirtsleute Extragewinne abfallen, sei ihnen gegönnt. Schließlich findet so ein Spektakel nur alle zwei Jahre statt. Außerdem ist jeder dumm, der auf so einen lukrativen Zug nicht mit aufspringt. Wichtig ist hierbei natürlich, von Anfang an dabei zu sein, schließlich weiß ja niemand, wie lange die Kicker durchhalten. Ein Traum wäre natürlich bis ins Finale. Aber Träume zerplatzen häufig, wie Seifenblasen. Darum ist jedes Spiel wichtig, damit das Geld den Besitzer wechseln kann. Natürlich ganz legal.
Die Nachrichten im Fernsehen werden von König Fußball regiert. Alles wirklich wichtige mutiert zu kleinen Randbemerkungen, so dass für das Thema Sport viel Sendezeit übrig bleibt. Schließlich ist es von existentieller Bedeutung, dass der Bundestrainer nicht im Viertelfinale auf der Trainerbank sitzen darf. Wenn interessiert es da ernsthaft, dass etliche Bundesstaaten in den USA unter Wasser stehen? Die Gedanken verweilen bei dem
Co-Trainer, der nun eine schwere Aufgabe vor sich hat. Nur nebenher wird registriert, dass die Politiker wieder einen Angriff auf den Geldbeutel der Bürger starten. Viel wichtiger ist es doch, dass die Spieler auch ohne Anweisung ihres Trainers ins Halbfinale kommen. Da wird gezittert und gebetet. Mit hypnotisierenden Augen wird auf die übergroßen Leinwände geschaut, um den Spielern die Bälle vor die Füße zu wünschen. Selbstverständlich ist, dass jeder Zuschauer die Fehler, die die Spieler machen, selbst nicht gemacht hätten. Überhaupt kann und weiß jeder Fußballfan sowieso alles besser. Alle – schätzungsweise- 40 Millionen Fans sind absolute Profis. Das bei dieser Angelegenheit erst gar keine Zweifel aufkommen. Deswegen ist bei solch einem Turnier die Weltpolitik auch total zweitrangig. Hier kann man mitreden, da kennt man sich aus. Da weiß man, wovon man spricht!
Fußball ist einfach Kult.

Januar 28

Schwimmer, und solche die es werden möchten

Was macht man nicht alles, um gesund zu sterben? Man treibt Sport. Man wählt eine oder mehrere Sportarten aus und versucht, sich so viel wie möglich damit zu quälen. Da das Schwimmen zu den Sportarten zählt, wo man am wenigsten schwitzt – und wenn, ist die Abkühlung ganz nah- ist es eine beliebte Sportart. Geht man als regelmäßiger Dauerschwimmer ins Hallenbad oder im Sommer ins Freibad, so hat diese Sportart durchaus auch einen hohen Unterhaltungswert. Einmal im wahrsten Sinne des Wortes, aber auch ohne Worte. Während man als geübter Schwimmer zügig seine Bahnen zieht,kommt man zu der Erkenntnis, dass man die Badegäste in unterschiedliche Kategorien einordnen kann. Die erste Gruppe besteht aus Schwimmern, die sich mit eleganten und gekonnten Schwimmbewegungen rasch fortbewegen. Die zweite Gruppe besteht aus Schwimmern, die durchaus vorwärtskommen, wobei die Koordination zwischen Armen und Beinen nicht immer klappt, aber es gibt schlimmeres, nämlich die Gruppe drei. Jene mehr oder weniger (Kaum) Schwimmer, die sich mit unbeholfenen Schwimmzügen über Wasser halten und die 25 Meter in knapp unter 5 Minuten schaffen. Am Ende wird dann eine Pause eingelegt, um sich von den Strapazen zu erholen. Um nicht ganz untätig am Rande zu verweilen, werden die Sprechmuskeln ausgiebig trainiert. Danach schwimmen jene – selbstverständlich paarweise- die nächsten 25 Meter, gemütlich, sich entspannt unterhaltend weiter. Das ist der Moment, wo geübten Schwimmer die Verzweiflung übermannt, wenn eine flächendeckende Wand aus langsam dahintreibenden (Kaum) Schwimmern vor ihnen auftaucht. Doch es gibt noch eine weitere Gruppe von Schwimmern, die echten Nichtschwimmer im tiefen Becken.Sie sind des Schwimmens nicht mächtig. Die Bewegungen der Arme und Beine erinnern stark an das Paddeln eines Hundes im Wasser – nur alles in Zeitlupentempo. Das allein wäre ja nicht so schlimm für den geübten Schwimmer, schließlich ist Hindernisschwimmen ja nicht schlecht. Das Problem liegt in der Unberechenbarkeit des Treibens. Oft ist das Diagonaltreiben eine beliebte Art, um vorwärts zu kommen. Allerdings umtreibt dem Schwimmer immer die Sorge, ob bei diesen minimalen Bewegungen auch „das über dem Wasser bleiben“ gewährleistet ist. So streifen oft die Blicke sorgenvoll zum Treibgut. Paaren sich nun die sich unterhaltenen Langsamschwimmer mit den echten Nichtschwimmern, so bleibt für den geübten Schwimmer im Prinzip nur der Tauchgang. Das wiederum birgt natürlich die Gefahr, dass beim Auftauchen eventuell etwas Wasser zu den gemütlich dahintreibenden Schwimmern spritzt. Dies jedoch ist ein Frevel, denn dadurch werden diese Schwimmer ja nass auf dem Kopf. Nun fragt sich vielleicht der geneigte Leser: wie denn, was soll das denn? Darum ein paar Zeilen zu den eigenwilligen Schwimmstilen der Schwimmer.
Während die Herren der Schöpfung entweder gekonnte Schwimmzüge vollbringen oder langsam im Wasser treiben, sich aber nicht darüber aufregen, wenn sie etwas nass im Wasser werden, so sieht das bei den Damen ganz anders aus.
Die Damen möchten sich langsam dahinschwimmend unterhalten, wobei der Kopf hoch aus dem Wasser ragt, damit die Haare auf keinen Fall naß werden. Dies erfordert einen fast senkrechten Schwimmstil. Auf diese Art und Weise ist natürlich die Wasserverdrängung enorm hoch. Außerdem muß der Schwimmer beim Tauchgang extrem tief – fast über den Boden gleiten, um nicht von den Füßen getreten zu werden. Entsteht das eben beschriebene Spritzen des Wassers, erntet der Schwimmer im besten Fall nur böse Blicke. Aber es gibt in diesem Zusammenhang auch noch Kaumschwimmer die sich im Rückwärtsschwimmern versuchen. Schaut man ihnen zu, so muß man unwillkürlich an Mark Twains Roman “ Tom Saywer “ denken und an den Missisippi Raddampfer. Genauso pflügen jene durch das Wasser, das es nur so spritzt. Treffen nun die “ Nicht nass werden wollenden“ auf solche Planscher, kommt sofort Stimmung auf. Der Schwimmer siehts und freut sich über eine Lücke, wenn dann am Rand diskutiert wird.
Leider ist diese Pause oft zu kurz, so dass der Schwimmer sich irgendwie seine Bahnen suchen muss. Schließlich kann er ja nicht ständig unter Wasser bleiben, obwohl er sich bei diesen Gelegenheiten oft wünscht, er wäre ein Fisch.
Während der potenzielle Dauerschwimmer einfach nur seine Kondition verbessern will, wollen die Kaumschwimmer, die häufig nur ein Mal in der Woche kommen, ihre überflüssigen Pfunde loswerden. Während jene sich abmühen, die Wassermoleküle zu trennen, um das andere Ende des Beckens zu erreichen, halten die Speckrollen tapfer durch und lassen sich nicht durch die kurze Rosskur abschrecken.
Es gibt natürlich auf der anderen Seite auch rücksichtslose Schnellschwimmer, die gnadenlos hautnah an die tapfer durch das Wasser kämpfenden Kaumschwimmer vorbeikraulen und „Schiffe versenken“ spielen.
Da helfen keine Beschwerden, denn mit dem Kopf tief im Wasser hören diese Schwimmer sowieso nichts. Da bleibt nur die Flucht in eine sichere Zone zu den friedlichen Dauerschwimmern, die sich dann wieder in Hindernisschwimmen üben müssen.
Kritisch wird es, wenn zwei Schwimmer Rückenschwimmen auf der gleichen Bahn machen und sich dabei entgegenkommen. Bekommen jene Schwimmer keine Warnung von einem Beobachter kommt es unweigerlich zum Zusammenstoß.Beide reiben sich dann ihre Köpfe, entschudigen sich und machen weiter. Es wäre ja auch zu einfach, Rückenschwimmen immer in einer Richtung zu machen.
Fazit eines Schwimmtages ist, man erlebt immer etwas Neues:)

Januar 15

Die fünfte Jahreszeit

Zur Zeit in vieler Munde: Die fünfte Jahreszeit. Klar, nicht jedem sagt dies etwas, manchem wird es erst klar, wenn man sie beschreibt. Es ist die Zeit, in der merkwürdige Gestalten durch die Straßen ziehen und unerklärlicher Weise lustig sind, und jedem, der nicht bei drei auf dem Baum ist, ein Küsschen verpassen. Glaubt man, der Alkohol sei schuld, so trifft das nur zum Teil zu. Diese Gestalten stehen unter einer besonderen Droge. Man nennt sie das zwanghafte Lustigsein. Damit man aber nicht erkannt wird, pflegen viele sich zu verkleiden. Singend, jodelnd wird dann von Kneipe zu Kneipe gepilgert. Sebstverständlich alles unter dem Motto, wir sind die Fröhlichkeit in Person. Merkwürdige Reden werden auf Veranstaltungen gehalten. Üblicherweise werden darin andere Leute, vorzugsweise Politiker durch den Kakao gezogen. Da immer Politiker zu solchen Sitzungen eingeladen werden und sie auch notgedrungen erscheinen müssen, machen sie wohl oder übel gute Miene zur bösen Rede. Sie lachen dann einfach, wenn alle lachen. Man fragt sich natürlich, warum ist jener angeblicher Volksvertreter überhaupt da? Warum tut er sich das an? Man weiß es nicht, vielleicht liebt er es, dass e r zur Abwechslung gequält wird. Oder er will genau wissen, w a s über ihn geredet wird. So hat jener Raubritter der Moderne danach wieder eine größere Motivation, sich später wieder fiese Sachen ausdenken, wie man dem Bürger in die Tasche greifen kann. Denn das genau wird in diesen Reden angeprangert, doch mit mäßigem Erfolg. Zumindest bei den Politikern. Während der Redner den Bürgern aus der Seele spricht, stachelt er diese Steuernerfinder nur dazu an, noch kreativer zu werden. Das Ganze soll dann auch irgendwie noch lustig sein. Eigentlich versteht man das nicht, doch die Leute lachen und amüsieren sich. Vielleicht ist das auch so eine Art Selbstgeißelung. Aus der Verzweifelung das Beste machen.
Doch das kann nicht allein die Erklärung dafür sein, wenn unkontrollierte Handlungen die Tage bestimmen. Wenn schon früh morgens die Bierflasche als Kaffeeersatz dienen muss. Wenn sich völlig unbekannte Menschen einander zusammentun, sich wie selbstverständlich abküssen und auf einmal die besten Freunde sind. Nun gewinnt man immer mehr den Eindruck, hier hat man es mit einer gefährlichen Seuche zu tun. Die Symtome sind eindeutig: unkontrolliertes Verhalten, der Geist ist völlig ausgeschaltet. Diejenigen, die davon betroffen sind, verhalten sich absolut atypisch und keiner Logik folgend.
Leider gibt es bis heute noch kein wirksames Mittel dagegen. Betroffen von der fünften Jahreszeit sind Gott sei Dank nicht alle Gebiete in Deutschland. Wer in den gefährdeten Gebieten lebt, kann und sollte unbedingt flüchten, ansonsten schwebt man in Gefahr, angesteckt zu werden. Die Ansteckungsgefahr ist hochgradig und sollte nicht unterschätzt werden! Wer keine Möglichkeit hat, zu fliehen, sollte sich bis Aschermittwoch in seine Wohnung einschließen. Vielleicht vorher noch einige Hamsterkäufe tätigen, um das Überleben zu gewährleisten. Dabei sollte man aber unbedingt beachten, dass man auf keinen Fall den Fernseher anschaltet! Sollte man doch das Bedürfnis verspüren, ist es äußerst angebracht, vorher das Programm genau zu studieren. Denn der Virus ist auch durch den Fernseher übertragbar!
Eltern kleinerer Kinder kann man aber beruhigen,denn der Virus ist meistens erst ab dem Kindergartenalter gefährlich.
Auch über die Grenzen hinweg, hat sich der Virus ausgebreitet. So verseucht er regelmäßig in Brasilien die Sambaschulen und sorgt dafür, dass bis zur Exstase getanzt und gesungen wird. Dort sind regelmäßig Opfer zu beklagen.
Die Wissenschaftler stellten fest, dass dieser Virus Gott sie Dank nur von kurzer Lebensdauer ist. Sie konnten die Zeit, in der er auftritt sehr genau eingrenzen. Auch wurde festgestellt, dass Spätfolgen, wenn überhaupt, erst nach 9 Monaten auftauchen – dann allerdings sehr nachhaltig. Aber man kann sich ja gegen alles schützen. Da die Wissenschafler dem Virus den Namen Karneval gaben, kann man sagen:
Gib dem Karneval keine Chance!